Bonner Straße in Bad Godesberg Vorträge beim Tag der offenen Tür in der Al-Ansar-Moschee

BAD GODESBERG · Die Al-Ansar-Moschee an der Bonner Straße öffnete am Tag der Deutschen Einheit ihre Tore für nicht-muslimische Bürgerinnen und Bürger und gewährte ihnen einen Einblick in den muslimischen Glauben und die Kultur.

 Mustafa Cadi (links) vom Marokkanischen Kulturverein spricht beim Tag der offenen Moschee zu den Besuchern.

Mustafa Cadi (links) vom Marokkanischen Kulturverein spricht beim Tag der offenen Moschee zu den Besuchern.

Foto: Ronald Friese

Die Gäste konnten an einer Moscheeführung teilnehmen und hörten dann bei Pfefferminztee und Süßigkeiten einen Vortrag über "Die Rolle der Muslime in der Gesellschaft." Mustafa Cadi vom Marokkanischen Kulturverein definierte zunächst die Bedeutung "Islam".

Dieses Wort komme von der Wurzel "Salam" und bedeute "Frieden". Cadi betonte, dass "der Islam uns lehrt, dass es eine religiöse Ebene zwischen Muslimen und Christen gibt. Wir sollen einander mit Respekt, Güte und Barmherzigkeit begegnen."

Der Imam der Moschee, Abdelkader Zaim, stellte klar: "Der Islam verurteilt jegliche Form von Extremismus und Gewalt." Das gegenseitige Verstehen und die Kommunikation miteinander seien wichtig, damit ein gutes Zusammenleben möglich sei.

"Wir sehen es als unsere Pflicht an, unsere Türen für Mitbürger, Freunde und Nachbarn zu öffnen, damit ein Kennenlernen, ein Informationsaustausch und Gespräche stattfinden können. Wir wollen Hürden ab- und Brücken aufbauen."

Anschließend konnten die Besucher in einer Diskussionsrunde Fragen stellen, was auch sehr gut angenommen wurde. Es wurden Fragen zum Verein gestellt, zur Jugendarbeit und zur Rolle der Frau. Der Verein besteht zurzeit aus ungefähr 150 Mitgliedern. Zu den Freitagsgebeten, die seit 2006 auch ins Deutsche übersetzt werden, kommen oftmals bis zu 300 Gläubige.

Auf die Jugendarbeit wird großen Wert gelegt. Said Ahrdane, der dafür im Verein zuständig ist, sagte: "Die Jugend soll der Gesellschaft nützen. Wir bieten Jugendaktivitäten, Bewerbungstraining, Sprachunterricht und Gruppenreisen an. Die letzte Reise ging nach Belgien."

Die Frauen gehören laut Cadi dazu, sie seien selbst aktiv und würden eigenständig Treffen organisieren, wie zum Beispiel das Müttercafé. Er räumte jedoch ein, dass die Arbeit der Frauen noch öffentlichkeitswirksamer gemacht werden müsse.

Die marokkanisch geprägte Moschee plant aufgrund des großen Zulaufs, in andere Räume umzuziehen. Vielleicht findet dort schon der nächste Tag der offenen Tür statt.

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