NRW-Landessiegerin im Goldschmiedehandwerk Viola Luna Heckel ist Perfektionistin mit Liebe zum Detail
BAD GODESBERG · Sie gehört mit 80 weiteren Gesellinnen und Gesellen nach Aussage des NRW-Wirtschaftsministers Garrelt Duin zur "Avantgarde des Fachkräftenachwuchses im Handwerk".
Viola Luna Heckel von der Goldschmiede Ronald Krick hat den NRW-Leistungswettbewerb des Handwerks als beste Goldschmiedin gewonnen.
Die 25-Jährige hatte sich gemeinsam mit 297 Mitstreitern dem freiwilligen Berufswettbewerb gestellt. Alle hatten in diesem Jahr ihre Gesellenprüfung als die Besten von rund 26 500 Handwerkslehrlingen in Nordrhein-Westfalen absolviert und sich in den sieben NRW-Handwerkskammerbezirken für die Teilnahme am Landeswettbewerb qualifiziert.
Das Goldschmiedehandwerk wurde Viola Luna Heckel eigentlich in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist Goldschmiedemeister, so wie es auch schon der Großvater der gebürtigen Lohmarerin war. Doch zunächst machte Heckel eine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin, bei der ihr allerdings der praktische Aspekt fehlte. Über eine Annonce kam sie dann zu Ronald Krick. "Sie zeigte sich während der Probearbeit sehr begabt und begeisterungsfähig", erinnert sich der Goldschmiedemeister. Im Januar legte Heckel ihre Gesellenprüfung ab.
Ihr Gesellenstück, mit dem sie den Landeswettbewerb gewonnen hat, besteht aus einer silbernen Ringschiene, die mit einer Wechselmechanik zu einem Anhänger umfunktioniert werden kann. Der Ringkopf ist aus Gelbgold gefertigt, in den ein Bergkristall mit Turmalin-Einschlüssen eingefasst ist. "Ich hatte ursprünglich einen anderen, ähnlichen Stein vorgesehen", erzählt Heckel. "Dieser ging jedoch leider auf dem Postweg verloren."
Sie fand einen Ersatz mit annähernd gleichem Aussehen und erhielt von der Prüfungskommission in Theorie und Praxis die Note 1 - eine Note besser als für die Teilnahme am Landeswettbewerb gefordert. Ihr Ausbilder Ronald Krick hatte schon eine Vorahnung. "Wenn die für ein Gesellenstück geforderte Mechanik so innovativ umgesetzt wird wie bei Viola Luna Heckel, dann ist das schon etwas ganz Besonderes."
Krick selbst kam wie seine Gesellin auf Umwegen zu seinem Beruf. Der Zahntechniker lernte 1992 einen Goldschmied kennen, der ihn bat, sein zweites Geschäft zu führen. Auf Kricks Initiative hin wurde daraus eine Ausbildung zum Goldschmied. Dabei kamen ihm seine Fertigkeiten als Zahntechniker zugute. "Viele Dinge waren schon da", erklärt er. "Aber Einiges musste ich mir auch noch aneignen." 1997 absolvierte der damals 30-Jährige in Münster seine Meisterprüfung.
Seine Goldschmiedegesellin Viola Luna Heckel nimmt jetzt als Landessiegerin am Bundeswettbewerb teil. "Wir drücken ihr fest die Daumen für den 29. November in Mannheim", sagt Roland Krick.
