Umfrage zum Thema "Gewalt in Bad Godesberg" Viele Schüler werden bedroht und belästigt

BAD GODESBERG · Wie sicher fühlen sich die Otto-Kühne-Schüler in Bad Godesberg? Wie oft werden sie belästigt? Diese und weitere Fragen haben die Schülersprecher ihren Mitschülern gestellt - in Form eines Fragebogens.

Die Antworten haben die Organisatoren sorgfältig ausgewertet und am Dienstag vorgestellt. "Es heißt immer, Godesberg sei verhältnismäßig sicher. Wir wollten zeigen, dass es aus Schülersicht anders ist", sagten die Oberstufen-Sprecherinnen Emma Waltersbacher und Freya von Husen. Erstere hat die Umfrage ausgewertet und bearbeitet.

Die Fragen bezogen sich nach Auskunft der beiden auf Erlebnisse der vergangenen zwölf Monate außerhalb der Schulzeit. "708 Fünft- bis Elftklässler haben mitgemacht." Das Ergebnis: 216 wurden mindestens einmal bedroht, 26 wurden das Opfer mindestens eines Raubs und 216 wurden mindestens einmal belästigt. Die Folgen seien, dass sich rund 130 Schüler Sorgen machen, dass ihnen so etwas noch einmal passiert. Rund 100 sind nur noch in Gruppen unterwegs. Mehr als 50 haben Anzeige erstattet.

"Man kann sagen, dass sich mehr Schüler unsicher als sicher fühlen", fasste Waltersbacher zusammen. Häufig unsicher fühlen sich demnach 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer am Bahnhof, 39,8 Prozent im Kurpark und 34,5 Prozent an der Koblenzer Straße. Es gab Vorschläge, wie man dem Problem entgegenwirken kann: So zum Beispiel durch die Teilnahme an Selbstbehauptungskursen. Allerdings sind auch die Älteren gefragt: 304 der Befragten wünschen sich mehr Aufmerksamkeit von Erwachsenen und 431 möchten mehr Polizeipräsenz.

Die vorgestellten Folien waren nur ein Auszug aus der gesamten Umfrage, es folge ein Bericht, so die Jugendlichen. Das Gesamtpaket wird auf Wunsch von Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann und Jugendpflegerin Marion Renkes der Politik und der Verwaltung zur Verfügung gestellt. Außerdem soll die Päda-Umfrage kein Einzelfall bleiben: Die Schüler boten an, sie an andere Schulen weiterzugeben.

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