Container an der Nesselburg Unappetitliche Bilder als stärkstes Argument

Lannesdorf · Vorsicht, als Frühstückslektüre ist die folgende Aufzählung denkbar ungeeignet, doch Anwohner der Straßen An der Nesselburg und Langenbergsweg müssen den Anblick regelmäßig lebensecht und in der Realität ertragen: Tote Ratten, Metzgereiabfälle, Erbrochenes, verdorbene Lebensmittel, zerbrochenes Fensterglas und Dosen mit eingetrockneter Lackfarbe. Dies sind nur einige Beispiele einer fotografischen Dokumentation der Zustände, wie sie zeitweise an den an jener Kreuzung aufgestellten Sammelcontainern herrschen.

 Treffen vor Ort: Bürger, Politiker und Verwaltungsvertreter machen sich ein Bild.

Treffen vor Ort: Bürger, Politiker und Verwaltungsvertreter machen sich ein Bild.

Foto: Rüdiger Franz

Weil die Behälter regelmäßig zur Müllhalde werden, beklagten sich Bürger seit Jahren bei den Kommunalpolitikern in der Bezirksvertretung. Vertreter fast aller Fraktionen und der Verwaltung rückten nun aus, um sich selbst ein Bild zu machen. Zwar empfing sie dort ein vergleichsweise gesittetes Erscheinungsbild. Allerdings berichtete ein Anwohner davon, dass bei der Leerung der Behälter regelmäßig Schulkinder gefährdet würden, weil ihnen entweder der Gehweg versperrt sei - oder sie unter den in der Luft schwebenden Containern herlaufen müssten.

Auch, so war während des Ortstermins zu hören, behinderten und gefährdeten häufig haltende Autos den Verkehr, aus denen heraus Müll entladen wird. Bereits mehrfach sei es deshalb zu Unfällen gekommen. Schließlich, so ein weiteres Argument, diene gerade jener Standort als Ziel von "Mülltouristen" aus benachbarten Kommunen, in denen es keine öffentlichen Papiercontainer gibt.

Insgesamt herrschte bei den anwesenden Politikern rasch Einmütigkeit darin, dass die Papiercontainer von der Kreuzung verschwinden sollen. Als Alternativstandort ist die Straße Im Gries im Gespräch, in der die Behälter angesichts regelmäßiger Verschmutzung mit Papier offenbar gut gebraucht werden können. Offen ist noch, was mit den Glascontainern An der Nesselburg geschehen soll. Hierzu hat sich die CDU bereits festgelegt und fordert die vollständige Aufgabe des Standortes, zumal sich im Umkreis weiterhin 25 Glas- und zehn Papiercontainer befinden.

CDU-Ratsmitglied Jan Claudius Lechner: "Für das gesamte Mehlemer Oberdorf haben wir mit dem Standort am Rodderberg ganze 37 Sammelcontainer. Für das gesamte Unterdorf haben wir ganze vier Sammelcontainer vor der Postresidenz. Das steht in keinem Verhältnis zur Einwohnerzahl im Unter- und Oberdorf. Wir haben wirklich genügend Sammelcontainer im Oberdorf." Endgültig entscheiden wird über den Standort nun die Bezirksvertretung.

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