Godesberger Schwimmer müssen sich gedulden Traglufthalle für Friesdorfer Freibad kommt erst im März

BAD Godesberg/Friesdorf · Die Stadt hat die Verankerungsprobleme im Friesdorfer Freibad zwar gelöst, aber die Fertigstellung und der Aufbau der mobilen Halle fürs Freibad lässt dennoch auf sich warten. Die SG Wago ist enttäuscht.

In Bad Godesberg müssen sich Schwimmer noch ein wenig gedulden, bis sie in der Traglufthalle über dem Friesdorfer Freibad ihre Runden ziehen können. Denn aus dem angedachten Aufbau im Februar wird es noch nichts. Die Stadt will jetzt erst mit den Vorbereitungen beginnen, die dann acht Wochen dauern werden. Die vor Kälte schützende Hülle kann damit nicht vor Mitte März stehen.

Ein Grund für den späten Start im neuen Jahr sind Details für die Baugenehmigung, die noch geklärt werden mussten. „Eine vorläufige Ausführungsgenehmigung wird in Kürze vorliegen“, teilt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt mit. In den vergangenen Wochen gab es auch Schwierigkeiten mit der Verankerung der drahtseilgestützten Traglufthallen der Berliner Firma Paranet. Die Planer hätten diese Probleme aber mittlerweile gelöst. Einen genauen Termin, wann alles aufgebaut ist, kann die Stadt noch nicht nennen. Angestrebt sei „das erste Quartal“.

Mancher befürchtete schon, beim Freibadbetrieb im Sommer demnächst über die Verankerungsschienen der Halle, die über vier Winter dort stehen soll, zu stolpern. Das wird aber nicht passieren, da die entsprechenden Schächte dann abgedeckt sind.

Kosten für vier Jahre: 654.819,36 Euro

Die Miete für die Traglufthalle beträgt für die vier Jahre 654.819,36 Euro, mit Auf-, Ab- und Umbauten werden es 1,3 Millionen Euro. Zießnitz: „Die erste Mietzahlung wird fällig, sobald die Halle erstmalig komplett aufgebaut worden ist. Das heißt, die komplette Anlage muss wirksam und betriebssicher, alle notwendigen Abnahmen müssen erfolgreich und mängelfrei durchgeführt worden sein.“

Die Badegäste können die vorhandenen Umkleiden, die nicht verändert werden, nutzen und dann über einen extra aufgebauten Verbindungsgang zum überdachten Becken gehen. Die Halle wird mit Flüssiggas beheizt. Als Nutzer denkt die Stadt vorrangig an Schulen und Vereine. Wegen der Sammelumkleiden kann immer nur jeweils ein Verein oder eine Schule in die Halle. Nach dem Ende der Trainingszeiten soll das Friesi jedermann offen stehen.

Einzelne Mitglieder haben Stephan Eder, den Vorsitzenden der Freibad Freunde Friesdorf, in Friesdorf angesprochen: Sie befürchten, dass der Bau der Hallenfundamente die Sommersaison gefährden oder zumindest verzögern könnte. Eder will nicht hoffen, dass das passiert, da der Verein in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert – so richtig dann beim Freibadfest am 2. September. So geht er von einem geplanten Beginn des Freibadbetriebs zwischen Mitte und Ende Mai aus.

Mitgliederzahl geht zurück

Damit würde die Halle in diesem Winter/Frühjahr nur ein paar Wochen stehen, was der Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg (SG Wago) reicht. „Wir hoffen, dass es klappt. Wir würden gerne wieder richtig loslegen“, sagt Andreas Neußer, Vizevorsitzender und Geschäftsführer. „Wir könnten unseren alten Trainingsplan ausgraben und morgen da anfangen. Wir warten ja schon eine ganze Weile darauf.“

Verzichten müssen derzeit vor allem die Erwachsenen mit ihrer Wassergymnastik im Konrad-Adenauer-Gymnasium. Sie haben im Lehrschwimmbecken dort derzeit den jüngeren Schwimmern Platz gemacht. Deren Einschränkung ist allerdings, dass sie nur noch einmal statt mehrfach pro Woche trainieren können, als das Godesberger Kurfürstenbad noch geöffnet war. Dessen Schließung bedeutete auch, dass regelmäßige Schwimmer kein Angebot an Trainingszeiten mehr haben. „Ansonsten sind die älteren Jugendlichen, wenn sie es mitmachen, ins Berkumer Hallenbad ausgewichen“, sagt Neußer. Die SG Wago hat in Folge aber noch ein weiteres Problem: Während die Mitgliederzahl 2016 noch stabil war, ist sie im vergangenen Jahr von 1200 auf 1000 Mitglieder geschrumpft. Neußer: „Im Moment sieht es sehr mau aus.“

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