Talk mit Tiefgang, Kabarett mit Biss

Friesdorf · Man kann Pfarrer Siegfried Eckert getrost als Wiederholungstäter bezeichnen. Zwar ist das Bonner Festival der Begegnungen, das am Sonntag, 18. November, in der Pauluskirche, In der Maar, startet, das erste seiner Art. Aber nach drei kabarettistischen Glaubenswochen, die er in der Vergangenheit organisiert hat, ist Eckert so etwas wie ein alter Organisationshase für unterhaltsame, witzige, kritische und nachdenkliche Abende.

Eigentlich sollte 2016, nach der dritten Glaubenswoche, Schluss sein. Doch dann kam das Reformationsjubiläum mit der großen Gala im Telekom Dome. „Es war sehr motivierend. Eine großartige Feier, an der viele Menschen mitgewirkt haben“, erzählt Eckert. Er bekam Lust, 2018 wieder etwas auf die Beine zu stellen.

„Angesichts der politischen, ökumenischen und interreligiösen Großwetterlage sollte es keine reine Unterhaltung sein, sondern eine Veranstaltung, die uns hilft, Haltung zu zeigen in einer haltlosen Zeit.“ Man brauche etwas, das Menschen – unabhängig von Religion und Nationalität – dazu bringe, wachsam zu sein und sich einzumischen. Etwas, das in Zeiten von Abschottung, Intoleranz und Konfrontation ein Klima des Respekts und der Weltoffenheit schaffe. Und dabei helfe, Vorurteile abzubauen. „Um das zu erreichen, ist Begegnung das beste.“ So entstanden das Thema und später auch der Titel des Festivals – im Geiste des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber und seines Werkes „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“.

Herausgekommen ist ein vielfältiges Programm, an dem Musiker, Kabarettisten, Lutherforscher oder auch Soziologen teilhaben. Es gibt „Talk mit Tiefgang, Konzerte mit Botschaft, Kabarett mit Biss und Gottesdienste mit Esprit“, heißt es auf dem Flyer, der an die kabarettistischen Glaubenswochen erinnert. Kein Wunder. Ist doch auch dieses Mal Grafiker Heinrich Buttler für die visuelle Umsetzung zuständig gewesen. Schirmherr des Events ist NRW-Integrationsminister Joachim Stamp, der beim Eröffnungsgottesdienst dabei sein und anschließend ein Grußwort sprechen wird.

Das Festival weist übrigens noch eine Besonderheit auf: Der Eintritt zu sämtlichen Veranstaltungen ist frei. Dadurch werde der Zutritt jedem ermöglicht, und nur so „kann kulturelle Teilhabe funktionieren“, ist sich Eckert sicher. Dennoch hofft der Pfarrer auf Spenden – um das Festival zu finanzieren und um die diakonischen, interkulturellen und integrativen Projekte der Evangelischen Thomasstiftung Bad Godesberg zu unterstützen.

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