Hochbegabte Grundschüler Tage der Herausforderungen

BAD GODESBERG · Rund 300 Mädchen und Jungen aus 26 Grundschulen in Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis sind im Bad Godesberger Grundschulseminar des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) an den diesjährigen Tagen der Herausforderungen von Lehramtsanwärtern individuell gefördert worden.

 Dieser Junge hat ein Gefährt aus Milchtüte und Bierdeckeln gebastelt, das mit der entweichenden Luft aus einem Ballon angetrieben wird.

Dieser Junge hat ein Gefährt aus Milchtüte und Bierdeckeln gebastelt, das mit der entweichenden Luft aus einem Ballon angetrieben wird.

Foto: privat

Jeweils dienstags, am 22. und 29. September, widmeten sich die zukünftigen Grundschullehrer, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben, je 150 Kindern in unterschiedlichen thematischen Bereichen. In Workshops wurden individuelle Begabungspotenziale in Mathematik, Deutsch, Technik, soziale Kompetenz, Musik, Kunst, Sprachen und Ethik unterstützt.

"Das Ziel dieser Begabungstage ist es, die zukünftigen Lehrer für das Thema zu sensibilisieren und gleichzeitig Angebote zur Förderung von Kindern mit besonderen Talenten zu entwickeln und zu erproben", erklärte Mechthild Bölting, Leiterin des Grundschulseminars.

Die Ergebnisse präsentierten die Kinder anschließend ihren Familien in der Rotunde des ZfsL. Die Teilnehmer des Musikkurses produzierten auf diversen Instrumenten Klänge, die eine Auswahl an Bildern beschrieben. Eltern und Geschwister mussten dann erraten, welches der Bilder dargestellt wurde.

Anschließend stellte der Kunstkurs einige seiner Ergebnisse vor, darunter ein Fotobuch, in dem Tiere und Gegenstände an die verschiedensten Orte des Planeten geführt wurden. So schaffte es beispielsweise ein rosa Elefant auf die Caesar-Statue in Rom und ein Legomännchen auf die Dünen der Sahara. Stolz besiegten die Mathematiker freiwillige Erwachsene beim Würfeltrick, und die Ethikgruppe gab ihre ganz persönliche Definition von Glück.

Die Lehramtsanwärterin Sarah Dernbach war begeistert: "Es war unglaublich leicht, mit diesen Kindern zu arbeiten. Wir mussten weniger vorbereiten, da sie sehr selbstständig arbeiten konnten." Die Ergebnisse sollen jetzt in die jeweiligen Schulen hineingetragen werden. "Wir wünschen uns, dass die Schulen erkennen, wie wichtig Hochbegabtenförderung ist", sagte die Fachleiterin für Mathematik des ZfsL, Julia Ebeling.

"Für uns ist die Sensibilisierung dafür auch ein Teil von Inklusion. Lehrer und Schulleitung wissen oft nicht, wie sie mit hochbegabten Kindern umgehen sollen", fügte Bölting hinzu. Das Konzept scheint jedenfalls aufzugehen. Schüler, Eltern und Lehramtsanwärter verließen nach der Präsentation stolz das ZfsL. Auch 2016 können sich Kinder und künftige Lehrer auf die dieses Angebot freuen.

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