Godesberger Bezirksbürgermeisterin postet Schreiben in Facebook Stein-Lücke erhält Drohbrief

BAD GODESBERG · Zahlreiche Bad Godesberger engagieren sich jeden Tag in der Flüchtlingshilfe. Oder sie heißen den Einsatz der freiwilligen Helfer zumindest gut. Doch es gibt auch die andere Seite.

Die lernt Simone Stein-Lücke derzeit kennen. Die Bezirksbürgermeisterin hat einen Brief erhalten, in dem sie beleidigt und bedroht wird. Der Verfasser bleibt anonym. Doch das Schreiben wollte sie nicht stillschweigend zur Kenntnis nehmen. Sie hat es kurzerhand auf Facebook für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht - und nach eigenen Angaben Anzeige bei der Polizei erstattet.

"Ich freue mich über die Willkommenskultur und über das, was die Ehren- und Hauptamtlichen hier jeden Tag auf die Beine stellen", sagte Stein-Lücke auf GA-Anfrage. Es sei bekannt, dass sie sich sehr für Flüchtlinge einsetze. "Aber man muss auch Kritik zulassen." Werde diese konstruktiv geäußert, nehme sie sie ernst und prüfe jedes Argument. "Aber wenn es beleidigend und bedrohend ist, dann hört es auf", stellte die Bezirksbürgermeisterin klar. Solche Aussagen träfen nicht sie persönlich, sondern jene, die sich engagieren. "Das hat mich betroffen gemacht. So etwas darf man nicht akzeptieren", sagt Stein-Lücke.

Anzeige gegen unbekannt

Die Reaktionen auf Facebook geben ihr recht. Diese sind durchweg unterstützend. "So was darf sich auf keinen Fall Bad Godesberger nennen. Unterirdisch und armselig", heißt es da zum Beispiel in einem Eintrag. Leider hat Stein-Lücke bereits Erfahrung mit solchen Briefen. Es sei nicht der erste dieser Art, den sie erhalten habe, bisher gab es davon "eine Handvoll", sagt sie. Stets seien sie beleidigend und nie unterschrieben. Dennoch fühlt sie sich und die anderen Helfer durch viel positives Feedback bestätigt. Man stehe zusammen "wie eine Eins. Denn wir alle wollen, dass das Projekt Flüchtlinge zum Erfolg geführt wird".

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