Sparkasse an der Rheinallee soll abgerissen werden Stadtverwaltung denkt in Bad Godesberg über Umzug nach

Bad Godesberg · Teile der in der Kurfürstlichen Zeile untergebrachten Dienststellen der Stadt könnten im Neubau der Sparkasse an der Rheinallee unterkommen. Bürger Bund Bonn (BBB) will die Fassade des Altbaus von 1937 erhalten.

Die Sparkasse plant den Abriss ihres Gebäudes von 1937 am Eingang des Villenviertels.

Die Sparkasse plant den Abriss ihres Gebäudes von 1937 am Eingang des Villenviertels.

Foto: Richard Bongartz

Die Stadtverwaltung überlegt, ob sie mit einigen Dienststellen die Kurfürstliche Zeile verlässt und in den geplanten Neubau der Sparkasse Köln-Bonn an der Rheinallee einzieht. Für das Haus gibt es innerhalb einer Projektstudie bereits einen ersten Entwurf, der auffällig an die Zweigstelle am Bonner Friedensplatz erinnert. Politiker und auch Bürger kritisieren allerdings, dass vom Altbau am Eingangstor zum Villenviertel nicht wenigstens die Fassade unter Denkmalschutz gestellt wird.

Stadtsprecherin Monika Hörig bestätigt, dass es Gespräche zwischen Verwaltung und Sparkasse gibt. „In den bisherigen Beteiligungsformaten des Leitbildprozesses hat sich die Option 'Hochschuleinrichtung' für die Kurfürstliche Zeile als die Option mit den meisten möglichen Vorteilen für den Standort herausgestellt. In diesem Zusammenhang könnte eine Verlagerung dort ansässiger städtischer Dienststellen innerhalb des Bad Godesberger Innenstadtbereiches erforderlich werden“, so Hörig.

Ein Standort an der Rheinallee sei sicher denkbar und geeignet, „weil er zentrumsnah und gut zu erreichen ist und zur Belebung des Platzes beitragen könnte“. Konkrete Dienststellen hat die Stadt noch nicht ausgewählt, „da alle Überlegungen in einem frühen Stadium sind“. Wie es weitergeht, soll sich im Leitbildprozess entscheiden.

Antrag auf Abriss liegt nicht vor

Derweil will der Bürger Bund Bonn (BBB) die Fassade des Altbaus von 1937 erhalten. Er stammt vom Architekten Wilhelm (Willy) Maß und seinem Mitarbeiter Robert Wahle. „Neben dem ehemaligen Rathaus in der Kurfürstlichen Zeile, dem Gebäude des Kleinen Theaters und dem Wohnhaus des Bürgermeisters Dengler stellt die Sparkasse mit ihrer öffentlichen Funktion eines der letzten baulichen Erinnerungszeichen an die ehemals selbstständige Stadt Bad Godesberg dar“, teilt Bernhard Wimmer mit, der für den BBB im Unterausschuss Denkmalschutz sitzt.

Schon 2007 sprach sich die Untere Denkmalbehörde gegen eine Unterschutzstellung als Einzeldenkmal aus und hielt allenfalls eine Eintragung des äußeren Baukörpers aus städtebaulichen Gründen für vertretbar. Dem schließt sich auch das LVR-Amt für Denkmalpflege an. Begründet wird das damit, dass 1976 und 1980 im Inneren der Sparkasse viel umgebaut wurde. Außen wurden 1957 unter anderem Eingang und Vorplatz umgestaltet sowie Fenster ausgetauscht. An der Rheinallee gilt laut Stadt grundsätzlich eine Erhaltungssatzung, die besagt, dass dort die Genehmigung für den Abbruch, den Umbau oder die Änderung von baulichen Anlagen aus bestimmten Gründen versagt werden kann. „Dem Bauordnungsamt liegt derzeit kein Antrag auf Abbruch beziehungsweise eine Bauvoranfrage vor“, sagt Hörig.

Laut Michael Wygand, Geschäftsführer bei der Probonnum GmbH, die für das Geldinstitut tätig ist, ist es sinnvoll, die alte Immobilie zu ersetzen. Wie das von den Architekten Oezen-Reimer+Partner geplante Haus später genau aussehen wird, stehe aber noch nicht fest. Es soll eine moderne, klar strukturierte Gestaltung haben. Die Gesamtnutzfläche liegt bei 4200 bis 4500 Quadratmetern, von denen die Sparkasse 3200 Quadratmeter für ihre Filiale erhalten soll. Um die 1000 Quadratmeter würden dann auf Wohnen und Gewerbe entfallen. 65 von 80 Stellplätzen liegen in einer Tiefgarage. „Mit der Stadt sind die Höhen abgeklärt“, sagt Wygand. Die neue Sparkasse füge sich in die Umgebungsbebauung ein. „Es ist kein neuer Bebauungsplan notwendig.“ Er schließt nicht aus, dass die Wohnungen später auch Vorgärten bekommen.

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