Markuskapelle an der Burgstraße Stadtmarketing ist gegen Abriss der Kapelle

BAD GODESBERG · Der Verein wünscht sich, dass das Gotteshaus an der Burgstraße in den geplanten Neubau integriert wird. So könnte aus der Markuskapelle entweder ein Ruheraum für Jung und Alt oder eine Begegnungsstätte werden.

 Blick über den Altar der Markuskapelle: Die gesamte Ausstattung muss vor dem Abriss entfernt und gesichert werden.

Blick über den Altar der Markuskapelle: Die gesamte Ausstattung muss vor dem Abriss entfernt und gesichert werden.

Foto: Ronald Friese

Der geplante Abriss der Markuskapelle hat in Bad Godesberg eine Diskussion ausgelöst. Jetzt meldet sich auch der Verein Stadtmarketing zu Wort. „Wir sind gegen den Abriss der Kapelle“, teilt der Verein in einer Pressemeldung mit. Wenn man eruiere, wie viele Gebäude in Bad Godesberg denkmalgeschützt seien, „kann man in Anbetracht der Markuskapelle nur den Kopf schütteln. Wieso wird die Kapelle nicht in den Neubau als Ruheraum für Jung und Alt oder als Begegnungsstätte integriert?“

Man sehe auch, dass die Baulücke geschlossen werden müsse, jedoch solle die Kapelle einbezogen werden. Dafür gebe es gute Beispiele, so zum Beispiel die ehemalige Martini-Kirche in Bielefeld. „Für Bad Godesberg kann dies auch ein positives Zeichen sein, dass man behutsam mit dem Alten umgeht. Es wäre wünschenswert, wenn Interessierte nach Bad Godesberg strömen, um sich anzusehen, wie gut man dies umsetzen kann“, meint Stadtmarketing. Und fragt: „Würde man mit einem Abriss nicht ein falsches Signal setzen? Altes ist nichts mehr wert?“

Wie berichtet, sollen auf dem Grundstück zwischen City-Terrassen und dem CBT-Wohnhaus Markusstift ein neuer Kindergarten und ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt entstehen. Kritik an den Plänen kam von einigen Bürgern. Doch es gab auch andere Stimmen: Pitt Hoffmann als Vorsitzender des Vereins Haus & Grund Bad Godesberg etwa hegte keinen Zweifel daran, dass die Verweigerung der Denkmaleigenschaft rechtens sei und die Baulücke stadtgestalterisch geschlossen werden müsse.

Auch nach Auffassung der städtischen Denkmalschützer erfüllt die Kapelle die Voraussetzungen einer Unterschutzstellung nicht. Allerdings ist die Abrissgenehmigung mit Auflagen verbunden. Dazu zählt, dass die Kapelle zu dokumentieren ist, dass gestaltete Architekturteile zu sichern und die Arbeiten von einem Archäologen zu überwachen sind. Darüber hinaus hatte die Bezirksvertretung die Verwaltung in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beauftragt, den Bauherrn zu bitten, schnellstmöglich eine Bürgerinformationsveranstaltung durchzuführen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort