Ludwig-Erhard-Allee Stadt will Büros statt Kindergarten

BAD GODESBERG · Wenig einladend und etwas unsortiert wirken seit Jahren die Flächen gegenüber dem Forschungszentrum Caesar entlang der Ludwig-Erhard-Allee. Das soll sich jetzt ändern, denn offenbar gibt es für das Gelände verschiedene Pläne.

Auf diesem Grundstück gegenüber dem Forschungszentrum Caesar möchte ein Investor einen Kindergarten errichten.

Auf diesem Grundstück gegenüber dem Forschungszentrum Caesar möchte ein Investor einen Kindergarten errichten.

Foto: Ronald Friese

Die Stadtverwaltung nimmt das zum Anlass, der Kommunalpolitik für das gesamte Areal zwischen Kennedyallee, Ludwig-Erhard-Allee, Johanna-Kinkel-Straße und Frankenstraße die Aufstellung eines Bebauungsplans vorzuschlagen. Vornehmliches Ziel der Stadtverwaltung ist es dabei, die Nutzung der Flächen neben der Rheinaue für eine "hochwertige Büronutzung" freizuhalten. Das bekommt jetzt auch ein Interessent zu spüren, der im nördlichen Bereich, an der kleinen Johanna-Kinkel-Straße, einen Kindergarten errichten möchte.

Kindergarten: Zurzeit steht auf dem Grundstück an der Johanna-Kinkel-Straße 3-5 noch ein überwiegend eingeschossig errichtetes Bürogebäude, das bislang von einer Bundeseinrichtung genutzt wurde. Nach Angaben der Stadtverwaltung hat ein Interessent eine Bauvoranfrage gestellt, die für das Grundstück eine Nutzungsänderung von Büronutzung zu einer Einrichtung zur Kinderbetreuung zum Inhalt hat. Theoretisch bestehen aus Sicht der Verwaltung zwar auch "keine planungsrechtlichen Bedenken gegen die Gewährung der Ausnahme und damit der positiven Beurteilung der Bauvoranfrage". Allerdings habe die Stadtverwaltung andere Präferenzen: Vielmehr wolle man auch diesen Grundstücksteil für eine höherwertige Büronutzung vorhalten und schlage deshalb eine Veränderungssperre vor, um die dortigen "Planungsziele" insgesamt nicht zu gefährden. Denkbar wäre ein Kindergarten somit allenfalls, wenn für Büros weniger Flächen benötigt werden.

BSI: Auf der 23.000 Quadratmeter großen Brachfläche daneben, auf der bislang immer wieder Zirkusse ihre Zelte aufschlagen, will bekanntlich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seine 600 Mitarbeiter in einem Neubau zusammenführen. Bislang ist das BSI auf zwei Standorte in Bad Godesberg verteilt. Es sei von einer dreijährigen Planungsphase auszugehen, hatte das BSI im vergangenen September mitgeteilt. Der Bau selbst werde weitere zwei Jahre dauern, hieß es. Die Fläche gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

Deutsche Post: Die bestehende Bürobebauung an der Kennedyallee soll laut Verwaltung die Orientierung für die Neubauten nebenan bieten. In dem Längsbau an der Kennedyallee/Ecke Ludwig-Erhard-Allee hat derzeit die Deutsche Post AG eine Dependance. "Höhenmäßig sollte sich eine neue Bebauung an der Höhenentwicklung der bestehenden, bis zu dreigeschossigen Büro- und Verwaltungsbebauung orientieren", schreibt die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage. Das Bebauungskonzept sei dabei so anzulegen, dass die Doppelbaumreihe entlang der Ludwig-Erhard-Allee erhalten bleibt. Die Bezirksvertretung Bad Godesberg ist am 28. Januar, der Stadtrat am 4. Februar mit dem Thema befasst.

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