Zukunft des Haribo-Geländes Stadt verhandelt mit Investor über Haribo-Areal

BAD GODESBERG · Auf dem Grundstück des Süßwaren-Herstellers an der Friesdorfer Straße sollen Büros, Wohnungen und ein neuer Werkverkauf entstehen. Haribo hält sich in einer Stellungnahme bedeckt.

Es sieht so aus, als würde sich auf dem 15 000 Quadratmeter großen Grundstück der Firma Haribo im Bad Godesberger Norden etwas tun. Zumindest langfristig gesehen. „Geplant ist eine Büro- und Labornutzung im nördlichen Bereich hin zum angrenzenden produzierenden Gewerbe“, heißt es in einer Antwort der Verwaltung auf einer Große Anfrage des Bürger Bunds Bonn, die am Mittwoch, 17 Uhr, in der Bad Godesberger Stadthalle Thema in der Bezirksvertretung ist.

Ferner soll es laut Stadt im mittleren Teil des Areals einen neuen Werkverkauf des Süßwarenherstellers geben, Wohnungen im südlichen Teil (Richtung Bad Godesberger Innenstadt) runden das Bild ab. Man stehe in regelmäßigem Kontakt und Austausch mit einem Investor, „der das Grundstück in Gänze entwickeln möchte“, so die Verwaltung. Die Kaufvertragsverhandlungen seien in einem „fortgeschrittenen Stadium“.

Bei Haribo selbst hält man sich bedeckter: „Die Möglichkeiten des zukünftigen Nutzungszwecks für das Grundstück in Bonn-Friesdorf befinden sich derzeit in Prüfung“, hieß es auf GA-Anfrage von einem Sprecher des Unternehmens. Erste Gespräche und Planungen hätten stattgefunden, „aber die Möglichkeiten der Umsetzung werden aktuell noch überprüft“. Da Gespräche und Planungen noch liefen, könne man keine weiteren Angaben machen, auch nicht darüber, in welcher Höhe investiert werde.

Der Bürger Bund begrüßt die sich anbahnende Entwicklung des Grundstücks und regt an, in diesem Zusammenhang noch einmal die Idee aufzugreifen, in Bonn ein Haribo-Museum zu installieren. Das Areal zu Füßen der Godesburg, zwischen Friesdorfer, Weißenburg- und Truchseßstraße, liegt schon seit Jahren brach. Gummibärchen werden auf dem Grundstück schon seit den 1960er Jahren nicht mehr produziert. Ende 2012 hatte Haribo dort eine ganze Zeile historischer Fabrikhallen abgerissen. Das hatte für Ärger gesorgt: Teile der Kommunalpolitik fühlten sich von der Aktion überrumpelt. Außerdem stufte die Untere Denkmalbehörde zumindest eine der entfernten Hallen als erhaltenswert ein, sodass die Stadt Bonn ein Bußgeldverfahren gegen Haribo in Gang setzte.

Die abgerissenen Backsteinbauten beherbergten ehemals unter anderem Firmen wie die Konservenfabrik Schiller oder die ehemalige Godesberger Süßwarenfabrik Kleutgen & Meier. Dort hatte der Vater des verstorbenen Haribo-Chefs Hans Riegel seine Lehrjahre verbracht und das Areal später gekauft, als sein Unternehmen bereits zum Weltmarktführer aufgestiegen war.

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