Jugendtreff in Mehlem Stadt: Gemeinde soll Jugendarbeit verändern

Mehlem · Im Mehlemer JiM dürfen künftig keine Grundschüler mehr betreut werden. Der Schwerpunkt soll auf der Arbeit mit Jugendlichen liegen.

 An der alten Domhofschule, wo früher Vandalismus ein Problem war, wird gebaut. Um Jugendliche in Mehlem soll sich die benachbarte Heiland-Gemeinde kümmern.

An der alten Domhofschule, wo früher Vandalismus ein Problem war, wird gebaut. Um Jugendliche in Mehlem soll sich die benachbarte Heiland-Gemeinde kümmern.

Foto: Ronald Friese

Für die Verwaltung ist der „Jugendtreff in Mehlem“ (JiM) der evangelischen Heiland-Kirchengemeinde weiterhin „ein wichtiger Bestandteil“ offener Jugendarbeit vor Ort. Das teilte Stadtsprecherin Monika Hörig am Dienstag mit. Wie berichtet, findet die Gemeinde wegen, wie sie sagt, fehlender Perspektiven für die Stelle im Jugendtreff keine hauptamtliche Kraft mehr.

Die Gemeinde betreut derzeit mit Ehrenamtlichen am Nachmittag an die 50 Grundschüler, viele aus Migrantenfamilien, die keine Plätze in einer Offenen Ganztagsschule (OGS) haben. Die Gemeinde sieht das als weiterhin unverzichtbaren Baustein Mehlemer Jugendarbeit an.

Die Stadt beharrt nun aber auf den Forderungen des im Frühjahr 2016 beschlossenen Freizeitstättenbedarfsplans: Die „JiM-Arbeit“ müsse sich konzeptionell verändern. „So soll verstärkt das Augenmerk auf die Zielgruppe der Jugendlichen gelegt werden. Für die Umsetzung wurde dem Träger zunächst bis Ende 2018 Zeit eingeräumt“, erläutert Hörig. Man sei nach wie vor an einer Fortsetzung der Arbeit und am Abschluss einer Fördervereinbarung zunächst bis Ende 2018 interessiert.

Alleine für Mehlem sei gemäß Bedarfsplan in der offenen Jugendarbeit ab 2017 eine Erhöhung um 0,5 Fachkraftstellen auf insgesamt zwei Stellen vorgesehen, betont Hörig. Wie berichtet, will der Bedarfsplan dem zweiten Jugendtreff Mehlems, dem „Rheingold“ der Katholischen Jugendagentur (KJA), die zusätzliche halbe Stelle zuschlagen. Dort wird gezielt Arbeit für Jugendliche geleistet.

Auf die GA-Frage, warum im Hinblick auf aktuelle Gewaltaktionen Mehlemer Jugendlicher nicht eine höhere Fachstellenzahl angestrebt werde, denn selbst die Freizeitstättenbedarfsplanung wies einen Bedarf von 2,6 Stellen aus, führt Hörig die „zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel“ an.

Zu den von Pfarrer Klaus Merkes geforderten Streetworkern sagt das Presseamt: Der Fokus für einen personellen Mehreinsatz werde im Bereich des Bad Godesberger Zentrums gesetzt, „da es erfahrungsgemäß zahlreiche Jugendliche aus allen Godesberger Stadtteilen dorthin zieht. Dazu gehören auch Jugendliche aus Mehlem, die auf diesem Wege mit versorgt werden“, so Hörig.

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