Neue Spielfläche an der Friesdorfer Straße Stadt bezahlt Kleinspielfeld im Godesberger Stadion

BAD GODESBERG · Die Verwaltung will die Finanzierung eines Kleinspielfelds im Stadion von Bad Godesberg übernehmen, weil es ja wegen des Teilverkaufs des Areals auch Erlöse geben wird. Die Politik signalisiert Zustimmung.

 Ortsbegehung am Stadion in Friesdorf.

Ortsbegehung am Stadion in Friesdorf.

Foto: Friese

Es gibt gute Nachrichten für den Godesberger Fußballverein (GFV). Als die Entscheidung fiel, dass ein Teil des alten Godesberger Stadions an der Friesdorfer Straße verkauft werden soll, waren die Sportler zwar nicht wirklich begeistert. Nun aber gibt es eine Entschädigung. Die Verwaltung schlägt vor, dass sie die Kosten für das im Stadion geplante Kleinspielfeld komplett übernimmt. Nun muss die Politik zustimmen – zuerst der Sportausschuss, der an diesem Dienstag ab 18 Uhr im Stadthaus tagt; dann der Rat in seiner Sitzung am 14. Mai.

Wie berichtet, werden rund 7200 Quadratmeter des Areals an die Firma Miesen verkauft, im Gegenzug erhält das Stadion einen Kunstrasenplatz samt Kleinspielfeld, das 85.000 Euro kosten soll. Die Arbeiten sollen bereits im Sommer beginnen. Diskussionen gab über den Vorschlag der SPD, ob sich der Verein wie sonst üblich an den Kosten für das Kleinspielfeld beteiligen soll oder nicht.

In der Vergangenheit war es gängige Praxis, dass die Bonner Vereine für Arbeiten an den großen Spielfeldern nicht zur Kasse gebeten wurden. Soll heißen, dass die Verwaltung unter anderem die Kosten für die Umwandlung von Tennen- in Kunstrasenplätze übernommen hat. An darüber hinausgehende Maßnahmen aber mussten sich die Sportler finanzielle beteiligen. Von diesem Grundsatz aber könne man im vorliegenden Fall abweichen, stellt die Verwaltung fest. Denn weil ein Teil des Stadions verkauft wird, „steht nach dem Umbau nur noch eine verringerte Sportplatzfläche zur Verfügung“. An Freitagen trainierten bis zu elf Mannschaften auf der Anlage. „Der Wegfall der Trainingsfläche kann nur durch die Errichtung des Kleinspielfeldes kompensiert werden“, so die Verwaltung. Deshalb sollte die Investition komplett von der Stadt bezahlt werden.

Verlust der Stadionatmosphäre

Unter anderem fielen die Laufbahn, die Grünflächen hinter den Toren und eine Tribüne weg, sagte GFV-Geschäftsführer Marc Walbröl. Doch nicht nur das: „Wir verlieren auch einen Teil der tollen Stadionatmosphäre.“ Andere Vereine hätten nicht auf „so viel Fläche“ verzichten müssen. Deshalb sei der GFV froh, dass eine finanzielle Ausnahme gemacht werde. Es sei nur fair, dass der Erlös aus dem Verkauf dem Verein zugute kommt, so Gabi Mayer (SPD). Freitags befänden sich mehr als 150 Sportler auf dem Gelände, sagt ihre Parteikollegin Beatrix Buttler. „Wenn diese zum Teil auf andere Wochentage hätten ausweichen müssen, würden sicherlich einige von ihnen dem Breitensport in Bad Godesberg verloren gehen.“

Zustimmung kommt auch vom Bürger Bund Bonn, der Linken und der CDU. „Es handelt sich hier um einen atypischen Fall, weil ja ein Teil der Fläche veräußert wird“, so Christos Katzidis. Daher erziele man Einnahmen, die Fläche verringere sich. „Wir können dem Vorschlag deshalb zustimmen“, stellt auch Ratsherr Alfred Giersberg fest. Man begrüße die Verwaltungsvorlage, sagte Wolfgang Heedt (FDP). So sei ein Kompromiss gefunden worden zwischen den Interessen der Sportler und der Wirtschaft. „Wir können im Prinzip die Argumente beider Seiten verstehen“, stellt Rolf Beu (Grüne) fest. Einige Vereine, die in der Vergangenheit zur Kasse gebeten wurden, könnten den Vorschlag als ungerecht empfinden. Man habe Pro und Kontra abgewogen und werde dem Vorschlag zustimmen.

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