Naherholungsgebiets Oberer Lyngsberg Spaziergänger in Heiderhof versinken im Matsch

Heiderhof · Ein Spaziergang durchs Naherholungsgebiet Oberer Lyngsberg entwickelt sich bisweilen zum Hindernislauf. Die Wege versinken im Matsch. Das ärgert zwei Rentner. Sie bringen das Thema jetzt ins Godesberger Bezirksparlament.

 Dieser Fußweg im Naherholungsgebiet ist selten trocken.

Dieser Fußweg im Naherholungsgebiet ist selten trocken.

Foto: Ronald Friese

„Sie habe ich ja lange nicht mehr hier gesehen“, sagte Ralph Metzger. Der Muffendorfer freute sich, mit Rudolf Kruschke und Horst Wegner ein paar alte Bekannte im Naherholungsgebiet Oberer Lyngsberg zu treffen. Die drei waren froh, dass nach den Wochen mit grauen Wolken endlich die Sonne mal wieder durchkam, und nutzten das für einen gemütlichen Spaziergang. Doch angesichts der vielen Matschwege entwickelte sich der bisweilen zu einem Hindernislauf.

„Die Wege sind nicht richtig angelegt. Das sind ja praktisch nur Trampelpfade“, sagte der 83-jährige Kruschke. Doch das kann ihn und seinen sechs Jahre älteren Begleiter Wegner nicht entmutigen, einmal die Woche für eine Runde vorbeizukommen. Da die beiden nicht mehr so gut zu Fuß sind, müssen sie besonders achtgeben.

Metzger hat als Jugendlicher schon auf dem Heiderhof gespielt, kann sich noch erinnern, dass dort die alten Loren vom Quarzitabbau herumstanden. Nun hat er erfahren, dass der Sportplatz einen Kunstrasen bekommt. Seiner Meinung nach müsste aber auch im umliegenden Erholungsgebiet einiges getan werden. So hat er nun einen Bürgerantrag gestellt, der am 7. März in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Bad Godesberg behandelt wird.

Kein Kies mehr vorhanden

Als die Parkanlage mit ihrer Heidelandschaft vor rund 40 Jahren angelegt wurde, waren die Wege noch mit Kies befestigt. Das ist auch gut auf alten Luftbildern, die Metzger sich besorgt hat, zu erkennen. Mittlerweile sei es aber schwer, trockenen Fußes irgendwo hinzukommen. Wenn es überhaupt noch Pfade gebe: „Der Teich ist gar nicht mehr zu erreichen“, sagt Metzger und bedauert auch, dass die Aussichtsplattform in Richtung Westerwald im Sommer nur noch ein Brennnesselurwald sei.

„Es fallen überall Bäume um“, sagte der Spaziergänger, der dort regelmäßig mit seinem Labradormix Pollux (4) unterwegs ist. Zweige am Sportplatz würden mittlerweile seit anderthalb Jahren dort herumliegen. „An den Stellen wird dann auch nicht mehr gemäht.“ Trotzdem: „Ich finde es schön. Hier habe ich meine Ruhe, und man trifft immer Leute für ein Schwätzchen“, so Metzger.

Gamecocks wollen Hütte erhalten

Er hat Stadtförster Sebastian Korintenberg schon häufiger darauf aufmerksam gemacht, wenn durch morsche Bäume Gefahr droht oder Wege versperrt sind. Der habe dann auch immer sofort reagiert, lobt der Antragsteller. Alle Schäden der jüngsten Stürme seien beseitigt, teilt Markus Schmitz vom Presseamt der Stadt mit. „Die nächste Durchforstung dort ist für 2019/20 geplant.“

Metzger denkt, dass die Grillhütte ohne viel Aufwand verschönert werden könnte: Die bräuchte ein neues Dach und ein paar Sitzgelegenheiten. Laut Schmitz will sich der künftig dort beheimatete Verein Bonn Gamecocks (spielt American Football) um den Erhalt der Hütte kümmern.

Dem Wunsch nach mehr Bänken – es gibt nur noch eine – will die Verwaltung nicht nachkommen, weil sie die Aufstellung wegen der Hanglage nicht für sinnvoll hält. Dann ist da noch ein Motorroller, der im Unterholz vor sich hingammelt. Nach Angaben der Stadt wird er in den nächsten Wochen entfernt.

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