Wald am Burgberg Spaziergänger ärgern sich über rumliegendes Holz

BAD GODESBERG · Herumliegende Äste, gefällte Bäume, die nicht abtransportiert werden: Am Burgberg sieht es nach Meinung einiger Godesberger - gelinde gesagt - abenteuerlich aus. "Nicht nur, dass viel zu viele und vor allem auch gesunde Bäume gefällt worden sind. Nun bleiben sie einfach liegen, und niemand kümmert sich mehr darum", beschwert sich ein Bürger, der regelmäßig mit seinem Hund rund um die Godesburg unterwegs ist.

 Gründlich aufgeräumt: Spaziergänger beklagen sich darüber, das zu viele Bäume unterhalb der Burg gefällt worden seien und schon lange herumliegen. Laut Stadt werden sie bald abtransportiert.

Gründlich aufgeräumt: Spaziergänger beklagen sich darüber, das zu viele Bäume unterhalb der Burg gefällt worden seien und schon lange herumliegen. Laut Stadt werden sie bald abtransportiert.

Foto: Ayla Jacob

Ihm pflichtet ein Friesdorfer bei, der ebenfalls häufiger am Burgberg vorbeikommt. "Dort liegen zum Beispiel Eichen einfach so herum. Was soll damit geschehen?", fragt er.

Wie berichtet, hatte die Stadtförsterei Anfang des Jahres mehrere Dutzend Bäume am Burgberg fällen oder beschneiden lassen. Nach Angaben von Stadtförster Sebastian Korintenberg handelte es sich um eine reine Verkehrssicherungsmaßnahme, bei der vor allem die Bäume aus dem Wald gezogen wurden, die nicht mehr standsicher waren oder durch Schräglage am Hang und Kronenbrüche in naher Zukunft geschädigt würden.

Doch diese Erklärung konnte einige Bürger, die sich über den "Kahlschlag" beschwert hatten, nicht zufriedenstellen. Ein Kritikbaum: Der Rodung seien auch gesunde Bäume zum Opfer gefallen.

Und auch mit der jetzigen Situation wollen sich die Bad Godesberger nicht zufrieden geben. "Man kann doch den Burgberg nicht wie einen Wald behandeln", so der Einwand. So sei viel zu viel gerodet worden. Und an einigen Stellen sei es ob der Begebenheiten schier unmöglich, an das Holz heranzukommen, um es abzutransportieren.

Der Grund dafür, dass am Burgberg immer noch Schnittgut und Holz liege, sei das Wetter, teilt Isabel Klotz vom städtischen Presseamt mit. In den vergangenen Monaten sei es "viel zu nass gewesen, als dass es gefahrlos und ohne Schäden zu hinterlassen möglich gewesen wäre, alles abzutransportieren".

Ein weiterer Grund sei der Tierschutz. "Zurzeit brüten viele Vögel in den Ästen und das Holz dient auch als Versteck und Kinderstube für Wildschweine und Rotwild", sagt Klotz. Zurzeit sei "Setzzeit", das heißt, die Kitze werden geboren. Daher bleibe alles noch etwas liegen. "Verkauft ist das Holz bereits."

Die Durchforstung am Burgberg sei nötig gewesen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. "Der Hang ist recht steil, und am Fuß führen Straßen und Gehweg entlang." Dass die Durchforstung radikal anmuten mag, liegt auch daran, dass dort seit vielen Jahren gar nichts gemacht wurde und die Stadtförsterei deswegen "etwas gründlicher aufräumen musste".

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