Kunst am Rhein Skulpturen von Ren Rong sollen Mehlemer Rheinufer aufwerten

Mehlem · Der Mehlemer Ortsausschuss will gemeinsam mit dem Künstler Ren Rong die Skulpturen "Pflanzenmenschen" an der Mehlemer Rheinpromenade aufstellen lassen. Damit soll die Promenade zu einer Verlängerung des Skulpturenufers in Rolandseck werden.

 Pflanzenmenschen wie diese sollen nach Wunsch von Ortsausschuss und Künstler Ren Rong bald am Mehlemer Rheinufer stehen.

Pflanzenmenschen wie diese sollen nach Wunsch von Ortsausschuss und Künstler Ren Rong bald am Mehlemer Rheinufer stehen.

Foto: Ren Rong

Aus Blättern werden Hände, aus Knospen Köpfe: Bei den Kunstwerken von Ren Rong verbinden sich Mensch und Natur auf einzigartige Weise. „Ich habe die Skulpturen vor der Villa Friede stehen sehen und gedacht, dass sie auch gut ans Rheinufer passen würden“, berichtet Walter Omsels. Der Vorsitzende des Ortsausschusses Mehlem und der Mehlemer Künstler chinesischer Herkunft kennen sich schon seit Jahrzehnten. Sie haben beide auf Schloss Gelsdorf in der Grafschaft gewohnt. Vor zwei Jahren entstand die gemeinsame Idee, Ren Rongs Pflanzenmenschen ans Mehlemer Rheinufer zu stellen.

Die Bezirksvertretung Bad Godesberg hat dem Vorhaben bereits im September zustimmt. Als nächstes wird über die Idee in der Kunstkommission und im Hauptausschuss beraten. Die Stadtverwaltung soll erörtern, ob ausgewählte Kunstwerke im öffentlichen Raum in Mehlem aufgestellt werden können und dazu Gespräche mit Künstler und Ortsausschuss führen, heißt es in dem Antrag des CDU-Stadtverordneten Jan-Claudius Lechner und der CDU-Bezirksfraktion, die das Vorhaben so auf die politische Tagesordnung gebracht hatten.

„Wir brauchen eine Genehmigung, um weiter aktiv zu werden“, erklärte Omsels. Die genaue Zahl der Kunstwerke stehe noch nicht fest. Gemeinsam haben Ren Rong und Omsels aber bereits das Rheinufer zwischen Weinhäuschen und Drachensteinpark unter die Lupe genommen und geeignete Orte gefunden. „Die Idee war, etwas für Mehlem zu tun und den Namen über die Grenzen hinaus bekannt zu machen “, so der Vorsitzende des Ortsausschusses. Der Kunstraum Villa Friede ziehe viele Besucher aus China an. Er könne sich vorstellen, dass am Rheinufer ein internationaler Kunstweg entstehe, der auch eine Verbindung über die Landesgrenze hinweg zum Skulpturenufer rund um den Bahnhof Rolandseck schaffe.

Pflanzenmenschen spiegeln persönliche Dinge wieder

Der Mehlemer Künstler ist bereit, die Pflanzenmenschen als Leihgabe kostenlos zur Verfügung zu stellen. „Der Sockel wird etwas kosten und auch die Versicherung müsste geklärt sein“, sagte Omsels. Die Pflanzenmenschen gibt es in verschiedenen Ausführungen: als Stahl- oder Eisenskulptur, glänzend oder rostrot, Holz- oder Scherenschnitt, Aquarell oder Druck, Holz-, Wachs- oder Lackarbeit. Sie stehen für unterschiedlichste Aussagen aus dem Themenkreis des menschlichen Lebens. In Verbindung mit privaten Fotografien und Aufnahmen bekannter Politiker entsteht der Bezug zur gesellschaftlichen Gegenwart. Ren Rong sagte dazu: „Meine Pflanzenmenschen spielen für mich auf keine Mythologie an. Dafür spiegeln sie um so mehr ganz andere, sprich persönliche Dinge wider – wie zum Beispiel Hoffnung, Wünsche, Ehrgeiz, Lust, Angst, positive Energie und einiges mehr.“ Es gehe ihm auch um die Beziehung von Natur und Mensch sowie um Fragen der Ökologie. „Somit steht der Pflanzenmensch für mich unter anderem für die ideale Verbindung von Mensch und Natur. Ich möchte als Künstler nicht nur im Atelier stehen, sondern ich möchte auch mit Menschen kommunizieren, um mich über die unterschiedlichsten Grenzen hinweg mit diesen auszutauschen, denn nur der Austausch stößt etwas Neues an.“

So geht es jetzt weiter: Wenn der Hauptausschuss in seiner Sitzung am 25. Januar den entsprechenden Beschluss fasst, wird die Verwaltung Gespräche und Planungen aufnehmen und der Bezirksvertretung Bad Godesberg „zu gegebener Zeit“ berichten. „Zudem muss die Finanzierung durch Dritte gesichert sein, da der Stadt hierfür keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen“, teilte die Stadt Bonn mit. Ebenso müsse Klarheit darüber bestehen, wer die Verkehrssicherungspflicht für die Kunstwerke übernehme.

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