Die Schöne und ihr rotes Biest Skulptur am Haus an der Redoute mit knalliger Farbe beschmiert

BAD GODESBERG · Martin Ammermüller hat zu diesem Jahreswechsel launige Grüße verschickt. Das neue Jahr möge "nicht teuflisch gut werden" schreibt der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins an alle HelferDenn: "Ein Witzbold hat unseren Faun als roten Teufel angemalt."

 Naturgott Faun sieht nun wie ein roter Teufel aus. Doch bald schon soll die Skulptur wieder wie vorher aussehen.

Naturgott Faun sieht nun wie ein roter Teufel aus. Doch bald schon soll die Skulptur wieder wie vorher aussehen.

Foto: Ammermüller/Hagenberg-Miliu

Ammermüller spielt auf einen der Schützlinge des Vereins, das Skulpturenpaar "Faun und Nymphe" von Wilhelm Neumann-Torborg, an. Das steht ansonsten hübsch bronzefarbig vereint in einem Gartenteil am Haus an der Redoute. Nun also hat der römische Naturgott Faun, ein hässlicher Alter mit Warzen, kleinen Hörnern und dem Bein eines Ziegenbocks, von anonymer Hand einen feuerroten Anstrich bekommen.

Seine Panflöte wird er der ebenso schönen wie nackten Nymphe, die sich so erstaunlich vertrauensvoll an ihn lehnt, derzeit nur in Karmin spielen können. "Trotz des Ärgers muss ich gestehen, dass er dabei nicht schlecht aussieht", schreibt Martin Ammermüller in seinen Neujahrsgrüßen - sicher nicht ohne Augenzwinkern.

Das knallige Rot steht dem knienden Faun also im Grunde genommen. "Bald wird die rote Farbe aber wieder entfernt, und der Faun wird der bronzenen Nymphe wieder angeglichen", schließt Ammermüller.

Die Schöne und ihr Biest waren im Jahr 1900 für einen Brunnen des reichen Godesberger Bürgers Karl von der Heydt geschaffen worden. In netter Zweisamkeit standen die beiden bis zu von der Heydts Tod 1922 im Park seiner Villa Wacholderhöhe, also der heutigen Stella Rheni des Aloisiuskollegs. Später zog das ungleiche Bronzepaar in den Garten hinter dem Haus an der Redoute und schließlich zwischen Ebereschen vor dem Haus.

Der Heimatverein hat die Patenschaft der Skulpturen übernommen und sie 2013 restaurieren lassen. Wobei der derzeit feuerrote Faun inzwischen auch zu einem weiteren Kunstwerk des Wuppertaler Bildhauers Wilhelm Neumann-Torborg blicken kann:

Denn dessen Probussäule hat der Verein kürzlich ganz in die Nähe, ans Rosenrondell im Kurpark, versetzen lassen.

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