Kurfürstenbad in Bad Godesberg Schwimmhalle bleibt geschlossen

Bad Godesberg · In der Bezirksvertretung hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Mittwochabend verkündet, dass die Reparatur der Anlagen im Kurfürstenbad keinen Sinn hat. Alternativ könnte jedoch das Becken im Friesdorfer Freibad überdacht werden.

Das Kurfürstenbad wird in diesem Jahr nicht mehr geöffnet werden – und wenn es nach der Verwaltung geht, wird es für immer geschlossen bleiben. Alternativ könnte das Becken im Friesdorfer Freibad mit einer Traglufthalle überdacht werden, wo Schulen, Vereine und wahrscheinlich auch die Bürger in den Wintermonaten schwimmen können. Um diese Nachrichten zu verkünden und sich den Fragen der Politiker zu stellen, war Oberbürgermeister Ashok Sridharan am späten Mittwochabend zur Sitzung der Bezirksvertretung gekommen.

Damit das Kurfürstenbad wieder geöffnet werden könnte, müssten Teile der Elektroinstallationen erneuert sowie die komplette Lüftungsanlage ersetzt werden. Dies würde mit 1,5 bis zwei Millionen Euro zu Buche schlagen. „Bei diesen Maßnahmen handelt sich lediglich um eine Reparatur der gravierendsten Mängel und nicht um eine Sanierung des Bades“, so der Oberbürgermeister. Eine Reparatur aber habe eigentlich keinen Sinn, „damit wird das Bad auch nicht dauerhaft halten“.

Hinzu komme der Zeitfaktor: Planung und Durchführung würden mindestens 18 Monate bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Eine Zeit, für die ohnehin eine Alternative gefunden werden muss. Denn die anderen Hallen im Stadtbezirk sind laut Sridharan so ausgelastet, dass ein weiteres Bad unerlässlich ist, um das Schul- und Vereinsschwimmen aufrechtzuerhalten. Von den Möglichkeiten für die Bevölkerung ganz zu schweigen.

Die Idee, eine Traglufthalle im Friesi zu installieren, stammt von der Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg (SG Wago), mit der man sich – genau wie mit den Freibad Freunden Friesdorf – in intensiven Gesprächen befinde, so der OB. Ein Vorschlag, den die Verwaltung gerne aufgenommen hat. „Im Friesi gibt es eine beheizbare Umkleide.“ Diese könnte mit einem Gang, der ebenfalls mit einer Tragluftkonstruktion überdacht werden soll, verbunden werden. Zwar reichten die Duschen und die Umkleiden für die Zahl der zu erwartenden Schüler nicht aus. Entsprechende Container sollen Abhilfe schaffen.

Die Reparatur würde bis zu zwei Millionen Euro kosten

„Wir haben den Vorschlag bautechnisch und bauordnungsrechtlich geprüft“, teilte Sridharan mit. Das Ergebnis: „Die Idee ist machbar und zulässig.“ Noch aber ist nichts in trockenen Tüchern. Derweil wird geprüft, ob die Konstruktion gekauft oder gemietet werden könnte, wie hoch die Kosten sein werden, kurzum ob die Variante wirtschaftlich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, werde man nach einer anderen Möglichkeit suchen. Auf jeden Fall werde den Gremien nach der Sommerpause ein Vorschlag vorgelegt, über den die Politiker dann entscheiden. Eins aber ist klar: Irgendeine Interimslösung wird es geben. „Es geht nicht um das Ob, es geht um das Wie“, stellte Sridharan fest.

Bestürzt reagierten die Politiker, viele Fragen taten sich auf, die der OB nach Möglichkeit beantwortete. Dass das Bad sanierungsbedürftig sei, sei hinlänglich bekannt, sagte er. Wie schlimm es aber tatsächlich war, sei ihm persönlich nicht bekannt gewesen. Man habe das Bad solange wie möglich offen gehalten, die routinemäßige Begehung vor der Sommerpause habe aber so gravierende Mängel ergeben, dass daran nun nicht mehr zu denken sei. Eine Gefahr für die Schwimmer aber habe nie bestanden: „Es geht darum, das Bad technisch am Laufen zu halten, nicht um die Sicherheit.“

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