Nicolaus-Cusanus- und Carl-von-Ossietzky-Gymnasium siegen Schüler im Schachduell

Plittersdorf · Dass ausgerechnet der 15-jährige Mohamad Haniza Al-Chwiki und der 13-jährige Ahmed Al-Amoudi das Schachspiel sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen haben, kommt nicht von ungefähr.

 Bei den Bonner Stadtmeisterschaften versuchen die Schüler, ihre Gegner schachmatt zu setzen.

Bei den Bonner Stadtmeisterschaften versuchen die Schüler, ihre Gegner schachmatt zu setzen.

Foto: Ronald Friese

"Über Persien und nach dessen Eroberung durch die Araber infolge der islamischen Expansion wurde das Schachspiel weiter verbreitet. Spätestens im 13. Jahrhundert war das Schachspiel in Europa fest etabliert", heißt es auf Wikipedia.

"Ich habe immer viel mit meinem Vater gespielt", erzählt Mohamad, dessen Vater aus Syrien stammt. "Mein Vater hat mir viele Tipps und Tricks verraten. Auch mit meiner Schwester spiele ich zu Hause Schach", berichtete der Palästinenser Ahmed.

Die beiden Schüler des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums waren zwei von insgesamt 40 Teilnehmern, die gestern die Bonner Schachmeisterschaften in der Aula des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums (NCG) austrugen.

Angetreten waren in diesem Jahr Mannschaften von vier Schulen: neben dem NCG noch die Otto-Kühne-Schule, das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium.

In vier Wettkampfklassen konnte der Nachwuchs zeigen, dass Schach sozusagen Bewegung für den Kopf ist. "Man muss schnell schalten und den Überblick behalten", meinte Mohamad. "Konzentration und Ruhe sind wichtig. Nach jedem Zug muss man drei Minuten überlegen", so Ahmed.

"Die Schüler hier sind total motiviert", freute sich Andreas Bartocha, Mathematik-Lehrer und Initiator der Schulmeisterschaften am NCG. "Die Überzeugungsarbeit, Schach an Schulen zu etablieren, ist manchmal nicht so einfach", sagte Bartocha, der das Ganze vor drei Jahren ins Leben gerufen hatte.

Betrübt zeigte er sich darüber, dass das Land die Förderung solcher Veranstaltungen gestrichen habe. So entfielen beispielsweise Reisekostenzuschüsse. Das Argument, so Andreas Bartocha, sei eher fadenscheinig: "Schach sei keine olympische Disziplin mehr.

Zum Glück ist aber der Landesjugendschachbund eingesprungen, der im nächsten Jahr die Landesmeisterschaften organisieren wird." Daran werden jetzt drei Mannschaften von zwei Schulen teilnehmen, denn am Ende hatten die Schüler des Bonner Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums und des Godesberger NCG die Nase vorn und entschieden die Bonner Stadtmeisterschaften für sich.

In drei Wettkampfklassen qualifizierten sie sich für die Landesmeisterschaften im nächsten Jahr: die Wettkampfklasse (WK) II mit den Schülern des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums Ulas Annok, Valerian Ewert, Lukas Rosenbach und Daniel Hajighassen; die WK III mit Leo Park, Yan-Bog NG, Ayke Schoenenberg und Ahmed Al-Amoudi vom NCG sowie die WK IV mit den Ossietzky-Schülern Lukas Smend, Lilly Wagner, Julius Barth und Vincent Wiemer.

In welcher Stadt die Schüler spielen werden, steht noch nicht fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort