Elisabeth-Selbert-Gesamtschule "Schluss mit Hunger !"

BAD GODESBERG · "Wo kommt dein Essen her?" "Aus dem Supermarkt", lautet wohl die Standardantwort in deutschen Schulen. Und: "Warum legt ihr so viel Wert auf Fleisch?" Viele Fragen ugandischer Kinder an Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe überbrachte Antje Paulsen, Mitarbeiterin der Organisation, den Schülern der neunten und zehnten Klasse am Montag in der voll besetzten Aula der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule.

 Eröffnung: Die Lehrerinnen (v.l.) Angelika Bettels-Petersen, Jale Marx und Angela Harperscheid sowie Jul Sannidi (Welthungerhilfe), Schulleiterin Andrea Frings und Antje Paulsen (Welthungerhilfe).

Eröffnung: Die Lehrerinnen (v.l.) Angelika Bettels-Petersen, Jale Marx und Angela Harperscheid sowie Jul Sannidi (Welthungerhilfe), Schulleiterin Andrea Frings und Antje Paulsen (Welthungerhilfe).

Foto: Horst Müller

Anlass war die Eröffnung der Wander-Ausstellung der Welthungerhilfe mit dem Titel "Schluss mit Hunger."Die meisten Kinder Afrikas werden in ländlichen Gebieten groß und wissen, wo Hirse wächst oder wie man eine Ziege melkt. Kindern in Europa fehlt diese Erfahrung. Mit dem Bildungskonzept "Globales Lernen/Bildung für Nachhaltige Entwicklung" will die Welthungerhilfe, die ihren Sitz in Bad Godesberg hat, Kinder und Jugendliche in diesem Bewusstsein fördern. "Im Vordergrund steht dabei der Eine-Welt-Gedanke", sagte Jale Marx, Erdkunde-Lehrerin an der Schule, die die Veranstaltung mitorganisiert hatte. "Die Schüler sollen lernen, auch einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen", sagte sie. Und: "Sie sollen ihre Konsumgewohnheiten reflektieren." Das gilt beispielsweise auch für Lebensmittel. Die Globalisierung bringt uns Erdbeeren zu jeder Jahreszeit auf den Tisch. Die Frage nach der Herkunft unserer Lebensmittel führt schnell zum Problem der Landwirtschaft in Deutschland. "Was für eine Landwirtschaft wollen wir haben - welche Bedingungen sind dazu nötig", heißt es in einem Begleitfaden zur Ausstellung.

Von ihren eigenen Erfahrungen in diesem Jahr im Südsudan im Rahmen eines kürzlich absolvierten Schulpraktikums berichtete die Neuntklässlerin Klara Peters ihren Mitschülern, die über den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts" Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit sammeln konnte. In diesem Zusammenhang berichtete sie auch von den vielen Flüchtlingen im Land: "Die Flüchtlinge bekommen jeden Monat Essen zugeteilt", sagte sie.

Das Thema Essen wurde im Anschluss an die Ausstellungseröffnung noch im Rahmen einer Lebensmittel-Rallye und eines Eine-Welt-Frühstücks nachbereitet, für das unter anderem die Klasse 10f mit einem afrikanischen Büfett verantwortlich zeichnete. Obwohl man im Laufe der letzten 25 Jahre weltweit in Sachen Hunger durchaus Fortschritte gemacht habe, bleibe dieses Thema weiterhin "eine gigantische Herausforderung", sagte Antje Paulsen.

  • Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Mai in der Aula der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule zu sehen.
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort