Ria-Maternus-Platz Reaktivierung des zugeschütteten Brunnens frühestens 2015/2016

BAD GODESBERG · Es ist ein Bild, das zumindest die jüngeren Bad Godesberger nicht mehr kennen: Tritt man aus dem Bahnhofsgebäude auf den Ria-Maternus-Platz, schaut man nicht auf einen öden Platz, sondern auf einen sprudelnden Brunnen. Wasserspiele inklusive. Seit 1988 ist dieses Bild Geschichte.

Als die Arbeiten am Stadtbahntunnel begannen, wurde das Becken für die Bauzeit zugeschüttet und eine provisorische Straße darüber gelegt. Ursprünglich sollte der Brunnen mit der Eröffnung des Tunnels sechs Jahre später wieder geöffnet werden. Doch daraus wurde augenscheinlich nichts. Denn noch immer ist das Becken zugeschüttet. Und daran wird sich kurzfristig auch nichts ändern.

Frühestens 2015/2016 könne mit einer Umgestaltung des Ria-Maternus-Platzes gerechnet werden, in deren Zug auch der Brunnen wieder geöffnet werden könnte, sagt Marc Hoffmann vom städtischen Presseamt. Der Grund für die vage Prognose ist die Sanierung des Bad Godesberger Bahnhofs. Diese soll wie berichtet Ende 2014 beginnen.

Zunächst sollen Unterführung und Bahnsteige saniert sowie Aufzüge eingebaut werden. 2016 soll alles fertig sein. Insgesamt schlägt das Vorhaben mit sechs Millionen Euro zu Buche. 1,9 Millionen davon übernimmt die Bahn, der Rest sind Zuschüsse. Für die Sanierung wird die Brunnenfläche als Materiallager gebraucht, erklärt Hoffmann.

Deswegen könne das Wasser frühestens nach Beendigung der Sanierung wieder sprudeln. Immerhin muss nicht neu geplant werden: Laut Hoffmann gibt es eine Vorplanung zur Umgestaltung des Platzes aus dem Jahr 2010. Die Reaktivierung des Brunnens würde demnach mit 160 000 Euro zu Buche schlagen.

Damals stimmte die Bezirksvertretung der Umgestaltung des Platzes einstimmig zu, allerdings beinhaltete der Beschluss nicht die Bereitstellung von Haushaltsmitteln. Wohl auch an den klammen Kassen liegt es also, dass seitdem nichts geschehen ist. Die Bad Godesberger indes wünschen sich, dass die Wasserspiele wieder sprudeln.

So gibt es die Bestrebungen, den Brunnen zu öffnen, schon länger. Der damalige Bezirksvorsteher Christoph Brüse stellte 1999 einen Antrag, "das Becken vor dem ehemaligen Verkehrspavillon wieder herzustellen"; die Werbegemeinschaft und der auf sie folgende Verein Citymarketing hatten sich dafür eingesetzt; die Jodesberger Junge starteten eine Spendenaktion zur Reaktivierung.

Doch sämtliche Versuche verliefen im Sande. Warum? Darüber kann die Stadt keine Auskunft geben. Nur soviel: "In der Vergangenheit gab es immer wieder derartige Überlegungen, aber es kam nicht dazu."

Sollte sich jemand finden, der den Brunnen reaktiviert, "steigen wir ein", sagt Stadtmarketing-Chefin Brigitte Grüll. Man müsse allerdings überlegen, dass der Brunnen auch betrieben werden müsste - und dafür müssten sich Sponsoren finden. Generell aber sei die Reaktivierung unproblematisch: "Man müsste ihn nur ausbuddeln, er ist ja noch intakt."

Der Brunnen

Der Brunnen, der unter Denkmalschutz steht, wurde 1960 erbaut. Dabei wurde nach Auskunft der Stadt der Pavillon auf dem Platz so errichtet, dass Teile des Beckens unterhalb des Gebäudes liegen. "So sieht es so aus, als würde der Pavillon über dem Wasser schweben." Das Brunnenbecken ist vorhanden, der Rest müsste neu gestaltet werden.

Gerüchte, wonach einige Quadersteine des Brunnens in Beuel gelagert werden, konnte die Stadt nicht bestätigen.

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