Verkehr in Bad Godesberg Radfahrer von Mauern verdeckt

Bad Godesberg · Eine Stützmauer aus Beton oder eine Tunnelausfahrt und direkt daneben ein Radweg: Solche Sichtbehinderungen führen an mehreren Stellen in Bad Godesberg dazu, dass Radfahrer quasi aus dem Nichts neben Autofahrern auftauchen.

 Gefährliche Situation an der Wurzerstraße: Für Autofahrer, die aus dem Tunnel kommen, bleibt der Radfahrer auf der Roonstraße hinter einer Mauer verborgen.

Gefährliche Situation an der Wurzerstraße: Für Autofahrer, die aus dem Tunnel kommen, bleibt der Radfahrer auf der Roonstraße hinter einer Mauer verborgen.

Foto: Ronald Friese

Selbst wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Verkehrsregeln halten, sind die Kreuzungen nur schwer zu überblicken. Zuletzt verunglückte eine 68-jährige Radfahrerin auf der unübersichtlichen Kreuzung von Wurzerstraße, Elsässer Straße und Godesberger Allee. In der Bezirksvertretung Bad Godesberg ist am 20. April gleich in mehreren Anträgen und einer Anfrage die Sicherheit von Radfahrern Thema.

In einem Bürgerantrag geht es um die Verbesserung der Sichtbeziehungen an zwei Kreuzungen. Die Antragsteller argumentieren, dass Sichtkontakt zwischen Autos, Lkw und Radfahrern wesentlich zur Sicherheit der Beteiligten führe.

Ein Brennpunkt aus Sicht des Bürgers ist die Kreuzung Hochkreuzallee/Martin-Luther-Allee. „Hier sind die aus Richtung Innenstadt kommenden Radfahrer für den Verkehr auf der Martin-Luther-Allee durch ein Betongeländer mit Grünbewuchs weitestgehend verdeckt.

Dadurch kann man diese Kreuzung als Radfahrer nur mit extremer Vorsicht Richtung Godesberg befahren“, so der Antragsteller. Die Kreuzung sei auch für rechtsabbiegende Autofahrer unsicher, da Radfahrer nicht frühzeitig gesehen werden könnten.

Der Bürger beantragt, fünf Betonelemente durch ein Stahlgeländer zu ersetzen. Änderungen müssten auch an der Wurzerstraße/Ecke Godesberger Allee her: Dort hätten die aus dem Tunnel kommenden Fahrzeuge und die Radfahrer keinen Sichtkontakt.

Die FDP hat ebenfalls eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, wie die Situation für Radfahrer, die aus der benachbarten Roonstraße auf die Wurzerstraße abbiegen, entschärft werden kann.

Der Bonner Fahrradclub ADFC mahnt immer wieder fehlende Sichtbeziehungen an Hochkreuzallee und Wurzerstraße an. „In beiden Fällen kommen die Autofahrer von unten aus einer Unterführung beziehungsweise aus einem Tunnel, und in beiden Fällen kommen Radfahrer von oben auf einem Radweg an.

Wenn ankommende Radfahrer die Ampel auf Grün sehen, müssten sie die Straße überqueren können“, sagte Gisela Loh vom ADFC. Das Problem: „Die Autofahrer, die gleichzeitig Grün haben und nach rechts abbiegen wollen, können die Radfahrer nicht sehen.

Sie müssten in die Höhe schauen und könnten dann kaum die Köpfe der Radler sehen.“ Notwendige Begrenzungen müssten durchsichtig sein, zum Beispiel in Form von Metallzäunen, die nicht bewachsen sein dürften, so der ADFC.

Mit der Beleuchtung von Radwegen beschäftigt sich ein weiterer Bürgerantrag, den der Ortsausschuss Friesdorf gestellt hat: Der Radweg entlang der Bahntrasse zwischen Annaberger Straße und Hochkreuzallee sei nur spärlich ausgeleuchtet und müsse dringend nachgebessert werden. Der Radweg werde auch als Schulweg genutzt.

Die Bad Godesberger Grünen beantragen ebenfalls für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung, die Radverkehrsführung am Aennchenplatz zu verbessern. Er sei aus Sicht von Radfahrern eine Fehlkonstruktion. Sie würden dazu verleitet, rechtswidrig auf dem Fußweg vor der Bücherei zu fahren.

Die Stellungnahmen der Verwaltung zu den verschiedenen Anträgen zum Thema Radverkehr liegen noch nicht vor. Sie sind laut Presseamt noch in Arbeit.

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