Über die Alpen bis nach Brindisi Radeln für Behinderte im Libanon

Bad Godesberg · Hans Gottmann und Moritz Girg haben sich einiges vorgenommen. Die zwei Abiturienten wollen für einen guten Zweck 2600 Kilometer von Bonn bis Athen in die Pedale treten.

 Für Menschen mit Behinderung im Libanon wollen Hans Gottmann (links) und Moritz Girg diesen Sommer rund 2600 Kilometer in die Pedalen treten.

Für Menschen mit Behinderung im Libanon wollen Hans Gottmann (links) und Moritz Girg diesen Sommer rund 2600 Kilometer in die Pedalen treten.

Foto: Katharina (FM) Weber

Hans Gottmann und Moritz Girg haben ein ambitioniertes Ziel: Sie reisen von Bonn nach Beirut. Doch nicht etwa bequem im Flugzeug: Einen Großteil der Strecke werden die beiden frischgebackenen Abiturienten auf dem Fahrrad zurücklegen. Mit der Aktion wollen sie auf ihr Projekt „Lebanon on Wheels II“ (Libanon auf Rädern) aufmerksam machen und so 12 000 Euro sammeln. Mit dem Geld soll ein Lehrer bezahlt werden, der zehn zum Teil schwerstbehinderte junge Menschen im Heim im Libanon zwei Jahre unterrichten soll.

„Wir fahren den Rhein entlang bis nach Konstanz, dann über die Alpen und den Gardasee bis Bologna“, berichtet Girg. „Von da aus die italienische Küste entlang. In Brindisi nehmen wir die Fähre nach Griechenland, von dort fahren wir bis nach Athen.“ Für Girg geht es dann zurück nach Bonn und anschließend weiter zum Sprachkurs nach Spanien. Für Gottmann geht es weiter in den Libanon.

26 Etappen mit rund 2600 Kilometern

Der Startschuss fällt diesen Mittwoch. „Wir haben im Schnitt 100 Kilometer am Tag geplant“, sagt Gottmann. Bei 26 Etappen bedeute das rund 2600 Kilometer: „Wir haben jede Woche zwei Tage Pause eingerechnet, so sind wir insgesamt fünf Wochen unterwegs.“ Spätestens am 20. August müssen sie in Athen sein, dann gehen die Flieger nach Beirut und Bonn.

In der libanesischen Hauptstadt wartet auf Gottmann das Summer Camp der Gemeinschaft Junger Malteser, die auch das Projekt der Bonner betreuen. In einem Dorf in den Bergen betreuen Freiwillige wie er junge Libanesen aus Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. „Manche möchten was erzählt bekommen, auch wenn sie es nicht verstehen, einfach, um die Nähe zu spüren“, so Gottmann. „Mit den 12 000 Euro soll ein speziell ausgebildeter Lehrer bezahlt werden, der drei Mal die Woche zum Unterricht in die größte Behinderteneinrichtung Deir el Salib kommt“, erklärt er.

Auf die Idee brachte sie seine Schwester, die schon mehrfach mit den Maltesern im Libanon war. Sie berichtete den beiden von zwei Engländern, die 2016 erstmalig unter dem Motto „Lebanon on Wheels“ mit dem Fahrrad von London nach Beirut fuhren und mit ihren Spenden vier Jugendlichen den Schulbesuch ermöglichen. Nun führen die beiden Bonner das Projekt weiter.

Registrierung auf der Seite des Auswärtigen Amtes zur Sicherheit

Angst vor einer Reise in den Nahen Osten hat der ehemalige Ako-Schüler nicht. „Das ist ja eher eine sichere Region. In den letzten Jahren gab es nur wenige Anschläge“, meint Gottmann. „Wir haben uns auf der Seite des Auswärtigen Amts registriert, damit sie wissen, wo wir sind.“ Zudem hätten die Malteser die Lage stets im Blick.

Mehr Infos gibt es bei Alexandra Gottmann unter 0179/4 54 99 10 oder per Mail an hans@hansgottmann.de und auf der Spenden-Website betterplace.org/de unter dem Suchwort „Lebanon on Wheels II“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort