Godesberger Wochenmarkt Produkte wie frisch vom Bauernhof

Bad Godesberg · Der Markt auf dem Moltkeplatz in Bad Godesberg ist beliebt, vor allem samstags klingelt die Kasse. Den Händlern fehlt allerdings Nachwuchs.

 Obst und Gemüse werden auf dem Godesberger Markt verkauft.

Obst und Gemüse werden auf dem Godesberger Markt verkauft.

Foto: Ronald Friese

„Ich fühle mich hier an meine Kindheit erinnert, wenn ich auf dem Bauernhof war. Ich nehme all die verschiedenen Gerüche von Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen auf, wenn ich über den Markt gehe. Ich kenne die Händler und ich weiß, was ich kaufe“, erzählt Lieselotte Hartwich. Seit mehr als 50 Jahren geht die Godesbergerin regelmäßig auf dem Wochenmarkt auf dem Moltkeplatz einkaufen.

Auch Claudia Praetorius ist seit vielen Jahren Stammkundin und stellt dem Markt ein hervorragendes Zeugnis aus: „Ich kaufe hier meine Eier, mein Brot und fast alles an Gemüse, was ich brauche. Und samstags bin ich immer wieder begeistert von dem Gewürzstand. Der gesamte Markt strahlt außerdem südländisches Flair aus.“

Zwei Stimmen von vielen, die einmal mehr bestätigen, dass der Godesberger Markt einen ausgesprochen guten Ruf genießt – und das nicht nur in Godesberg. „Viele meiner Kunden kommen aus Königswinter und Beuel“, berichtet beispielsweise Sabine Wieler. Seit vielen Jahrzehnten stehen ihre Familienmitglieder mit ihrem Blumenstand auf dem Moltkeplatz. „Mein Vater ist vermutlich der älteste Marktbeschicker hier. Bereits mit 14 hat er geholfen, den Stand zu betreiben, was er auch heute noch, mit über 80 Jahren macht“, so Wieler, deren Familie in Rolandswerth eine Gärtnerei betreibt.

Dass das für die Händler ein echter Knochenjob ist, räumt auch Bernd Müller ein, der seit 34 Jahren einen Obst-, Gemüse- und Kräuterstand betreibt. „Ich habe einen 14- bis 15-Stunden-Tag. Um 6 Uhr morgens beginnen wir mit dem Aufbau, damit wir ab 8 Uhr unsere Produkte anbieten können.“ Mit einem Drei-Meter-Stand habe man hier angefangen, heute seien es 20 Meter. So wie Familie Müller, die noch einen Betrieb in Ließem hat, verfügen viele der knapp 30 Marktbeschicker über einen heimatlichen Betrieb in der Region.

Fleisch und Wurst, Fisch, Geflügel, Blumen, Käse und verschiedene weitere Spezialitäten gehören zur Produktpalette der vielen Selbsterzeuger. Nach dem Bonner Markt ist der Godesberger der größte in Bonn. Apropos Bonn: „Viele Kunden sagen uns, dass die Frische und die Qualität eine bessere ist als in Bonn“, berichtet Müller.

Dennoch räumt er ein, dass es an Nachwuchs fehle. Und dass die Konkurrenz durch die großen Supermärkte auch nicht ganz spurlos an den Markthändlern vorbeigegangen ist, beschäftigt ebenfalls manchen, wie beispielsweise Axel Bahn, dessen Mutter schon Eier auf dem Markt verkaufte. „Da hat sich schon einiges in Richtung Supermärkte verlagert.“ Unter dem Strich sind die Händler zufrieden. Wie viele Händler betonen, ist vor allem der Samstag der Tag, an dem die Kasse klingelt.

Die Marktzeiten sind Dienstag und Donnerstag von 8 bis 13 Uhr und Samstag von 8 bis 14 Uhr auf dem Moltkaplatz. Freitags von 8 bis 13 Uhr findet dort der Ökomarkt statt.

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