Manipulierter Geldautomat in Bad Godesberg Polizist ging fälschlicherweise von Defekt aus

BAD GODESBERG · Eine Fehleinschätzung sei es gewesen, die dazu geführt hat, dass am 12. September kein Streifenwagen zur Badischen Beamtenbank (BBBank) in Bad Godesberg geschickt wurde - obwohl dort ein Geldautomat manipuliert worden war. Das ist eine Zwischeneinschätzung, die die Polizei Bonn am Dienstag auf GA-Anfrage mitteilte.

Wie berichtet, hatte ein Bankkunde gegen 19 Uhr bemerkt, dass sich jemand an dem Geldautomaten zu schaffen gemacht hatte. Er rief die Notrufzentrale an, die wiederum die Polizei informierte. Doch auf einen Streifenwagen wartete er vergeblich - "mit folgender Begründung an unsere Notrufzentrale: “Keine Fachleute, die das Gerät begutachten können. Deshalb wird von der Leitstelle der Polizei kein Fahrzeug zum Einsatz gebracht„", so die Auskunft der Bank.

Von dem Anruf gibt es laut Polizei keine Aufzeichnung, da er über die Amtsleitung und nicht über den Notruf 110 bei der Leitstelle eingegangen ist. "Wir setzen jedoch alles daran, den Sachverhalt aufzuklären, hierzu dauern unsere Ermittlungen noch an."

Nur so viel: Der Leitstellenbeamte sei im Laufe des Gesprächs mit dem Mitarbeiter des Banknotrufs zu der Einschätzung gelangt, "dass an dem Geldausgabeautomaten ein technischer Defekt und keine Manipulation vorgelegen habe". Deswegen habe sich seine Aussage gegenüber dem Gesprächspartner, es gebe keine Fachleute, auf die vermutete technische Störung bezogen. Und nicht auf die tatsächliche Personalsituation. "In der Folge entsandte der Beamte keinen Streifenwagen."

Polizei geht konkreten Hinweisen sonst sofort nach

Dies sei nicht das normale Vorgehen. "Unserem Standard entspricht es, bei konkreten Hinweisen auf Manipulationen an Geldautomaten Polizeibeamte zum potenziellen Tatort zu entsenden", heißt es von der Polizei. Genau das sei drei Stunden später geschehen, als wiederum Manipulationen an einem (anderen) Geldautomaten in Bad Godesberg gemeldet wurden.

"Bereits acht Minuten später waren unsere Beamten vor Ort und veranlassten die erforderlichen Maßnahmen." Dass dies im Fall der BBBank nicht geschehen sei, sei ein "symptomatischer Einzelfall", den man sehr bedauere.

Bei der Leitstelle der Bonner Polizei gehen jährlich rund 130.000 Anrufe ein. Weil die Sicherheit oberste Priorität habe, "prüfen und bearbeiten wir jeden Anruf gewissenhaft".

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