Mietvertrag läuft noch zweieinhalb Jahre Polizei sucht neue Bleibe für Godesberger Wache

Bad Godesberg · Bislang waren es lediglich Gerüchte, jetzt ist klar: Die Wache in Bad Godesberg soll aufgegeben werden. Die Polizei sucht nach einer neuen Immobilie.

Nur über Stufen zu erreichen: Die Polizeiwache an der Bad Godesberger Zeppelinstraße.

Nur über Stufen zu erreichen: Die Polizeiwache an der Bad Godesberger Zeppelinstraße.

Foto: Richard Bongartz

Die Probleme fangen an der Haustüre schon an. Wer die Bad Godesberger Polizeiwache an der Zeppelinstraße betreten will, muss erst mal sechs Stufen hochsteigen. Damit ist das Haus nicht behindertengerecht und genügt so auch nicht mehr den heutigen Standards. Wie berichtet, gab es vor einigen Wochen schon Vermutungen, dass die Polizei nach einer neuen Bleibe sucht.

Das wird mit einer Marktschau nun konkret. Die läuft in Kürze über den digitalen Vergabemarktplatz NRW (www.vergabe.nrw.de). Der Aufruf: Wer eine Liegenschaft für den Wachdienst und das Godesberger Kommissariat mit einer Hauptnutzfläche von 900 bis 1000 Quadratmeter anzubieten habe, möge sich bei der Vergabestelle der Bonner Polizei melden.

Sicherheitsnormen müssen eingehalten werden

Es ist aber noch etwas Zeit. Der aktuelle Mietvertrag laufe noch, wie Polizeisprecher Robert Scholten auf Anfrage mitteilte. Frühesten der 1. Januar 2020 könne als Stichtag für einen Umzug ins Auge gefasst werden. Man wolle in dem neuen Gebäude dann mindestens 15 Jahre lang bleiben. An der Zeppelinstraße sind es bedeutend mehr geworden – rund 60. Da ist es nicht nur zu eng, sondern Scholten zufolge fehle es an einigen Grundvoraussetzungen: Dazu gehörten neben der Barrierefreiheit vernünftige, sichere Türen oder auch eine „beschusshemmende Verglasung“, so Scholten. „Das ist heute Standard.“

Das soll in der neuen Wache alles besser werden. Wichtig sei auch eine vernünftige Energieversorgung, die Erfüllung von Sicherheitsnormen und die Erreichbarkeit für die Bürger – zu Fuß und mit dem Nahverkehr. Umgekehrt sollten auch die Beamten schnell zu ihrem Einsatzziel gelangen können. Fest steht, entgegen erster Ideen, dass die Wache mit derzeit rund 85 Mitarbeitern im Schichtdienst rund um die Uhr sowie die Kripo mit 14 Beamten unter einem Dach bleiben sollen.

Konkrete Immobilien, die sie im Visier hat, nennt die Polizei noch nicht. Allerdings gibt es Gerüchte, dass die Wache in die späteren Neubauten an der Friesdorfer Straße (ehemaliges Haribo-Grundstück) einziehen könnten. Die dortigen Projektentwickler – Hafa GmbH (neuer Haribo-Shop und Wohnungen) sowie Sicat (Gewerbe) – konnten das am Donnerstag indes nicht bestätigen.

Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke hängt nicht am Standort Zeppelinstraße. „Wichtig ist, dass die Polizeiwache in zentraler Lage bleibt, für die Bürger sichtbar und gut zu erreichen ist“, sagte sie. Wichtiger noch als Bürgerfreundlichkeit sei aber auch die „gute strategische Lage“ bei Einsätzen.

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