Bürgerinitiative übte Kritik Streit um Neubau an der Kennedyallee in Bonn

Plittersdorf · Der Bonner Planungsausschuss hat den Weg frei gemacht für eine frühzeitige Bürgerbeteiligung beim Bau an der Kennedyallee 62-72. Eine Bürgerinitiative kritisierte zuletzt das abrupte Vorgehen der Stadt.

 So soll das Neubau-Projekt an der Kennedyallee aussehen.

So soll das Neubau-Projekt an der Kennedyallee aussehen.

Foto: gerchgroup

Der Bonner Planungsausschuss hat den Weg frei gemacht für eine frühzeitige Bürgerbeteiligung zum neuen Bebauungsplan eines Grundstücks an der Kennedyallee 62-72. Die letzte Entscheidung in der Sache obliegt allerdings der Bezirksvertretung Bad Godesberg, die am 5. Februar tagt. Wie berichtet, plant die Postbank zum Anfang nächsten Jahres aus dem Bürohaus im Ortsteil Plittersdorf in die im Bau befindliche Zentrale am „Neuen Kanzlerplatz“ umzuziehen (früher: Bonn-Center).

Der Investor, die Düsseldorfer Gerchgroup, plant an der Kennedyallee einen Nutzungsmix mit einem siebenstöckigen Bürohaus zur Allee und drei- bis vierstöckigen Wohnbauten. Nach derzeitigem Stand seien 380 Wohnungen angedacht (40 Prozent Förderwohnungen) und der Bau einer Kindertagesstätte. Eine Bürgerinitiative kritisierte zuletzt das abrupte Vorgehen der Stadtverwaltung in der Sache.

Beschlussvorlage nach Weihnachten veröffentlicht

Die Beschlussvorlage wurde nach Weihnachten veröffentlicht. Die Verwaltung sieht eine erhöhte Dringlichkeit, die Änderungen des Bebauungsplans für eine Mischnutzung schnell zu beschließen, weil es in Bonn an Wohnungen mangele. Der planungspolitische Sprecher der Grünen, Hartwig Lohmeyer, erklärte: „Hier wird nichts übers Knie gebrochen.“ Es habe bereits einen städtebaulichen Wettbewerb gegeben. Nun folge die nächste Bürgerbeteiligung.

Derzeit steht dort ein „Riesenklotz“. Helmut Redeker (SPD) sagte: „Die Ersatzbauten mit Büros und Wohnungen addieren sich hier so gut, dass es vertretbar ist.“ Kaum für vertretbar hält dagegen der Bürger Bund Bonn (BBB) das geplante Projekt. Es sei eine „Riesenbaumaßnahme“. Holger Schmidt von den Linken vertrat die Auffassung, dass ein Abriss nicht vertretbar sei, weil es sich um ein außergewöhnliches und prägendes Gebäude des bekannten Bonner Architekten Denninger handle. BBB und Linke lehnten die frühzeitige Bürgerbeteiligung ab.

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