Pflegeheim in Bad Godesberg. Stiftung finanziert eine Palliativpflegerin im Wohnhaus Emmaus

Bad Godesberg · Die Hospiz-Stiftung Düker Wolckenhaar finanziert eine Sterbebegleiterin im Wohnhaus Emmaus. Die Stiftungssumme soll ihre Stelle für zehn Jahre sichern.

 Für mindestens zehn Jahre soll mit den Mitteln der Stiftung eine Palliativ-Pflegerin im Emmaus bezahlt werden.

Für mindestens zehn Jahre soll mit den Mitteln der Stiftung eine Palliativ-Pflegerin im Emmaus bezahlt werden.

Foto: picture alliance/dpa/Felix Kästle

Nach dem Tod ihrer Freundin gründete Rosemarie Wolckenhaar aus deren Nachlass eine Stiftung. Sie trägt den Namen der beiden: „Hospiz-Stiftung Düker Wolckenhaar“. Als Aufgabe hat sie sich die Sterbebegleitung und palliative Pflege gesetzt.

Wolckenhaar und Ilse Düker hatten sich nach dem Zweiten Weltkrieg bei ihrer Arbeit für das Bundesministerium für Wirtschaft kennengelernt. Sie teilten das Interesse für Kunst, Sprachen und Literatur. Diese Leidenschaften führten sie auf gemeinsamen Reisen in den 50er Jahren auch nach Frankreich und Italien. Besonders Sizilien hatte es den beiden angetan. Bis ins hohe Alter hielten sie zu Familien dort Kontakt.

Weil die beiden keine Kinder hatten, die sich im Alter um sie kümmern konnten, beschlossen sie gemeinsam, ins CBT-Wohnhaus Emmaus einzuziehen. Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielte, dass es in dem Pflegeheim eine Hospizschwester gibt. Bewohner können daher bis zum Ende ihres Lebens in einem vertrauten Umfeld bleiben. Im Emmaus kümmert sich derzeit Schwester Lancy um die Sterbenden. „Die Ordensschwester ist ausgebildete Krankenschwester und hat eine palliative Weiterbildung“, sagt Einrichtungsleiterin Susanne Littfinski. Die in Indien geborene Pflegerin arbeitet zur einen Hälfte als reguläre Pflegekraft und zur anderen Hälfte als Sterbebegleiterin. Sie kann die letzten Stunden eines Menschen an dessen Bett verbringen und ihm zusprechen. Außerdem darf sie durch ihre spezielle Ausbildung etwa Schmerzmittel verabreichen, was normalen Pflegern nicht erlaubt ist.

Allerdings ist es gesetzlich so geregelt, dass nur ambulante Dienste oder eigenständige Hospize finanzielle Unterstützung erhalten. Daher ist die integrierte Hospizarbeit, wie sie im Emmaus stattfindet, auf Spenden angewiesen. Anfangs, ab 2007, war sie komplett durch Gelder der Bürgerstiftung Rheinviertel ermöglicht worden. Damit sollten aber nur die Anfänge finanziert werden und der Anteil der Stiftung Rheinviertel verringerte sich in den darauf folgenden Jahren.

Nachdem Ilse Düker 2018 im Alter von 93 Jahren verstorben war, gründete Wolckenhaar die Stiftung, die sich in die Satzung geschrieben hat, „finanzielle Unterstützung der Sterbebegleitung und palliativen Pflege“ zu leisten. Mittlerweile ist auch Wolckenhaar verstorben. Die Stiftung hat nun ihre Arbeit aufgenommen und finanziert das integrierte Hospiz im Emmaus für mindestens zehn Jahre. Dafür stehen ihr rund 300 000 Euro zur Verfügung.

„Unser Ehrgeiz ist es, dass die Hospiz-Stiftung auch darüber hinaus existiert. Dazu benötigen wir aber Spenden und Zustiftungen“, sagt Michael Maßler, Vorsitzender des Stiftungsrates. Der 68 Jahre alte gelernte Apotheker kennt das Emmaus bestens: Seine Mutter lebte dort. Noch heute engagiert er sich als Ehrenamtler in dem Haus, in dem seine Mutter 2016 verstarb. „In den letzten Tagen ihres Lebens sahen wir die großen Vorteile, der in ein Pflegeheim integrierten palliativen Unterstützung“, sagt er. „Sie hat meiner Mutter das Sterben im Krankenhaus erspart.“

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