Abholzaktion der Bahn in Godesberg Pflanzen müssen aus Sicherheitsgründen weichen

Bad Godesberg · Die Deutsche Bahn lässt entlang der Gleise zwischen Bad Godesberg und Mehlem Bäume und Sträucher entfernen. Manch ein Godesberger spricht von „Kahlschlag“.

 Am Kapellenweg hat die Bahn Bäume und Sträucher entlang der Bahnstrecke zurückgeschnitten.

Am Kapellenweg hat die Bahn Bäume und Sträucher entlang der Bahnstrecke zurückgeschnitten.

Foto: Axel Vogel

Viel Grün gibt es jetzt nicht mehr entlang der Bahnstrecke zwischen Bad Godesberg und Mehlem. Denn die Deutsche Bahn hat dort so genannte „Vegetationsrückschnittarbeiten“ durchgeführt, sodass teilweise nicht viel mehr als wenige Zentimeter hohe Stümpfe der Gehölze übriggeblieben sind. Dies ist so deutlich zu sehen, dass mancher Bad Godesberger gar von einem „Kahlschlag“ spricht. Und die Sorge artikuliert, dass durch den Rückschnitt ein wichtiger Schallschutz verloren gegangen ist. Bis das Grün nachgewachsen ist.

Im Oktober seien die Arbeiten entlang der Gleise in ganz Deutschland gestartet, teilte eine Bahnsprecherin auf Anfrage des General-Anzeigers mit. So auch im Bonner Stadtgebiet. „Im Rahmen gesetzlicher Vorgaben trägt die Bahn dafür Sorge, dass Zugfahrten auf der Schiene verlässlich durchgeführt werden können“, hieß es. Deshalb müsse die DB Bäume und Sträucher sowohl in unmittelbarer Nähe als auch im weiteren Umfeld der Gleise im Blick behalten „und bei Bedarf tätig werden“. Dabei, so betonte die Sprecherin, folge man „guter forstwirtschaftlicher Praxis“. Natur- und Umweltschutz würden „umfassend berücksichtigt“.

„Uns ist bewusst, dass die Rückschnittarbeiten von einigen Anwohnern als Ärgernis empfunden werden“, so die Bahnsprecherin. Sie weist aber darauf hin, dass die Bäume und Sträucher auf Bahngelände, die entlang der Gleise wachsen, nicht als Schallschutz dienen. Denn: Das Grün müsse mindestens 30 Meter breit sein, „um Lärm zu kompensieren“.

Die Arbeiten, so die Bahnsprecherin, seien wichtig. „Ziel ist es, die Schiene sturmsicherer zu machen – damit die Fahrgäste bei Wind und Wetter verlässlich unterwegs sind.“ Deshalb würden nicht nur die Gleise selbst, sondern auch eine Zone von rund sechs Metern rechts und links um sie herum von Bäumen und Sträuchern freigehalten. „Dieser bodennahe Rückschnitt im U-Profil erfolgt einmal im Jahr und bedarfsorientiert“, so die Sprecherin. In Bad Godesberg habe man handeln müssen, „um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“. Was genau wann gemacht wird, sei „abhängig von der Größe und dem Zustand des Bewuchses“, so die Sprecherin.

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