Zwei Verletzte Pferd von Sankt Martin in Lannesdorf geht durch

Lannesdorf · Nach dem Martinszug in Lannesdorf am Donnerstagabend ist das Pferd von Sankt Martin vor dem lodernden Feuer durchgegangen und zur Straße gerannt. Dabei sind nach Angaben der Polizei die Pferdeführerin und eine Passantin leicht verletzt worden.

Augenzeugen zufolge schlugen die von der Feuerwehr bewachten Flammen meterhoch. Die 200 Kinder und ihre Geschwistern, Eltern und Freunde standen mit Abstand im Kreis herum. Dann wurde das Pferd mit Sankt Martin auf dem Rücken an Zügeln in den Kreis hineingeführt. „Ich habe das Feuer gefilmt, um es als Erinnerung zu haben“, sagt Diana Hinnenberg, Mutter eines sechsjährigen Jungen und eines Säuglings. Sie habe dann mit dem Mobiltelefon zum Pferd rübergeschwenkt und rangezoomt.

„Dann ging das Pferd durch. Ich dachte erst noch, das gehört dazu“, sagt sie. Dann sei der Schock gekommen, sie habe nicht gewusst, was da los war. „Ich war sehr traurig, weil da Menschen standen.“ Die 23-Jährige machte sich Sorgen, dass jemand verletzt wurde. Auch die Familien um sie herum seien betroffen gewesen und nach wenigen Minuten dann auch gegangen.

Wie ein Polizeisprecher mitteilt, war das Feuer wohl kurz vor dem Zwischenfall abgesackt, was zu Funkenflug führte. „Wir haben keine Hinweise auf Fremdeinwirkung“, sagt er. Wie berichtet, waren nach dem vergangenen Bonner Rosenmontagszug zwei Kutschpferde durchgegangen, zwei Menschen wurden verletzt.

Pferde sollten nicht mehr an die Flammen

Cornelia Büsch-Dutz, Leiterin der Lyngsbergschule, bestätigt den Unfall: Sankt Martin, der immer hinten im Zug mitreitet, sei als Letzter auf den Dorfplatz gekommen. Das Pferd sei dann bei seiner Flucht durch eine kleine Gasse zur Straße gelaufen, wo es eingefangen und zurückgeführt worden sei. „Es war ein Schreck für alle“, es sei aber alles glimpflich ausgegangen.

„Es waren Rettungssanitäter vor Ort“, sagt Büsch-Dutz. Die Schulleiterin vermutet, dass wie beim Karneval nun auch hier die Diskussion beginnt, ob Pferde als Begleitung in Martinszügen geeignet sind. Im Internet hat sie bereits begonnen: Neben kritischen Tönen wird unter anderem auch gelobt, dass es heute noch Leute gibt, die in eine Rolle schlüpfen, um Kindern eine Freude zu bereiten.

Reitschulchef Dirk Schneider vom Rodderberg Broichhof sagt, dass sich das Pferd erschreckt habe, der Reiter sei runtergefallen, habe sich aber nicht verletzt. „Das Pferd ist in Schritt und Trab weggelaufen. Es gab keine Panik“, so Schneider, der in diesem Jahr 20 Martinszüge in der Gegend mit seinen Tieren bestückt hat.

Er kritisiert, dass heutzutage oft sehr trockenes Palettenholz fürs Feuer genommen werde, das mit kleinen Explosionen abbrenne. Er empfiehlt, Pferde gar nicht mehr an die Flammen zu lassen, wie es bei einem Zug in der Godesberger Innenstadt und in Pennenfeld schon der Fall sei. Man solle die Tiere erst an den Kindern vorbeiführen, mit ihnen weggehen und dann erst das Holz anzünden.

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