Kultur in Bad Godesberg Patenschaftskonzert der Beethoven-Musikschule

BAD GODESBERG · Bonner Jugendsinfonieorchester begeistert mit Unterstützung des Beethoven Orchesters das Publikum. Das Patenschaftsprojekt sucht in Deutschland seinesgleichen.

 Die Nachwuchsmusiker sind beim Konzert in der Stadthalle allesamt mit großer Begeisterung dabei.

Die Nachwuchsmusiker sind beim Konzert in der Stadthalle allesamt mit großer Begeisterung dabei.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Seit 21 Jahren leitet Andreas Winnen das Bonner Jugendsinfonieorchester. Wie erfolgreich er das tut, zeigte sich am Sonntagvormittag beim Patenschaftskonzert der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule, bei dem die jungen Musiker im Vorfeld von Mitgliedern des Beethoven Orchesters unterstützt wurden. Winnen präsentierte in der Stadthalle einen wunderbar harmonierenden Klangkörper von rund 60 Instrumentalisten.

Einziger Wermutstropfen: Die Anzahl der Zuhörer beim kostenfreien Konzertgenuss hätte wesentlich höher sein können und müssen. Diejenigen, die sich Offenbachs Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt und Manuel de Fallas Tänze aus dem Dreispitz sowie Beethovens Sinfonie Nr. 5 anhörten, waren auf jeden Fall restlos begeistert. Denn, so die einhellige Meinung, was die jungen Musiker mit Dirigent Andreas Winnen auf die Beine gestellt hatten, war „einfach grandios“. Was man spürte, war die Begeisterung, mit der die Instrumentalisten dabei waren. Wie groß sie ist, sieht man an den zahlreichen Proben und musikalischen Einzelstunden neben Schule und beginnendem Studium, die absolviert werden.

Schüler profitieren von Patenschaft mit Beethoven Orchester

„Da profitieren die Musiker ganz besonders von der Patenschaft des Bonner Beethoven Orchesters“, stellte der Bonner Musikschulbezirksleiter Lothar Reiche-Ebert fest. Es sei wohl einmalig in Deutschland, dass sich dessen Musiker dazu entschieden hätten, Mitgliedern des Jugendsinfonieorchesters neben dem normalen Unterricht am Instrument noch zusätzliche Ausbildungen zu gewähren, war Reiche-Ebert überzeugt.

Sie schätzten „gerade das sinfonische Zusammenspiel ganz besonders“, sagten Janine Landsberg, Lia Goldberg, Hanna Förster und Marlen Boungnembeck aus der Querflötengruppe. Die vier sind seit ein bis vier Jahren dabei. Etwas länger ist die aktuelle Konzertmeisterin Franka Rossel im Orchester. Sie findet dort „Spaß und Entspannung sowie eine wunderbare Ausbildung am Instrument“. Für Trompeter Valentin Annerbo steht fest, dass er sein Hobby Musik zum Beruf machen will.

Frank Geuer kam vom Jugendsinfonieorchester ins Beethoven Orchester

Der erste Schritt: der „Bachelor of music“ an der Hochschule für Musik in Hamburg. Ähnlich sieht es bei Posaunist Jens Terporten aus, der seit fünf Jahren beim Jugendsinfonieorchester dabei ist. Er befindet sich in der sogenannten Studiumvorbereitung der Musikschule.

Dass Tourneen auf nationaler und internationaler Ebene sowie gebildete Freundschaften die Jugendlichen ganz besonders faszinieren, erzählten vor dem Patenschaftskonzert gleich mehrere Mitglieder des Orchesters. Für Frank Geuer, der mit seinem Kontrabass Teil des Beethoven Orchesters ist, begann übrigens die Karriere im Jugendsinfonieorchester. Da war und ist es naheliegend, dass er mittlerweile zu den Paten gehört. Und dem Nachwuchs so die ganz besondere Chance bietet, Musik nicht nur zu konsumieren, sondern selbst weiterzugeben.

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