Staraufgebot im Villenviertel Nora Tschirner und Alexander Fehling drehen in Bad Godesberg

Villenviertel · Nora Tschirner und Alexander Fehling drehen derzeit in Bad Godesberg für den Film „Gut gegen Nordwind“. Im Mittelpunkt steht der ungewöhnliche Beginn einer Liebesgeschichte.

Eine Reihe von Kastenwagen belegten die Parkplätze rund um die Alexander-von- Humboldt-Stiftung, dass man meinen könnte, die ziehen um. Doch wer einen Blick in die Autos wirft, entdeckt Träger, Podeste und Kamerastative. Noch bis zum Wochenende ist das Produktionsteam von Komplizen Film aus Berlin Gast im Villenviertel, mit ihnen die Schauspieler Nora Tschirner („Tatort“, „SMS für dich“, „Keinohrhasen“) und Alexander Fehling („Inglourious Basterds“, „Homeland“). Sie verfilmen unter der Regie von Vanessa Jopp den Bestseller „Gut gegen Nordwind“.

Der scheint viel drinnen zu spielen, denn während der Drehtage hat die Crew eine ganze Villa in Beschlag. Zum Essen geht’s allerdings raus zum Food Truck auf dem Parkplatz am Hotel Rheinland. Die Kinogeschichte beginnt mit einem verdrehten Buchstaben in einer E-Mail. So gerät ihre Absenderin Emma Rothner (Tschirner) versehentlich an Leo Leike (Fehling). Die beiden beginnen einen schnellen, lustigen und immer intimer werdenden Mail-Dialog. Es entsteht eine virtuelle Freundschaft, bis sich die Frage stellt, ob sie sich nicht doch treffen sollten. Es gilt herauszufinden, ob man sich tatsächlich nur durch Worte richtig verlieben kann.

Von all dem bekommen die Godesberger im Prinzip nichts mit. Es sei denn, es wird gerade wieder ein großer Scheinwerfer an einem Kranwagen aufgebaut, um von außen ins Haus zu leuchten. So ist der Dreh Gesprächsthema im Kiez, auf der Straße und abends am Tresen.

„Mit Nora Tschirner und Alexander Fehling haben wir die perfekte Besetzung für Emma und Leo gefunden und sind davon überzeugt, dass wir auch im Kino ein großes Publikum für diese außergewöhnliche und moderne Liebesgeschichte begeistern können“, sagt Martin Bachmann, Geschäftsführer von Sony Pictures Entertainment und Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion. Produktionschefin Eva van Leeuwen glaubt, die hohen Erwartungen der Buchleser erfüllen zu können und „einen wirklich berührenden Liebesfilm zu erzählen“. Drehbuchautorin Jane Ainscough sei mit Regisseurin Vanessa Jopp die Herausforderung gelungen, „diesen Ausnahmeroman in ein wunderschönes Drehbuch zu übersetzen“, so van Leeuwen.

Der Film wird gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW, dem Deutschen FilmFörderFonds (DFFF), der FFA Filmförderungsanstalt, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH). Ins Kino soll er im Herbst 2019 kommen.

Gedreht wird erst seit gut einer Woche, Bad Godesberg macht also den Anfang. Es geht dann bis Mitte Juni weiter in Schleswig-Holstein, wo das Team im Januar 2019 noch einmal an der Nordseeküste filmt. Bislang gibt es noch keinen Trailer, und auch die geplante Internetseite zum Film ist noch nicht bestückt.

Die Stadt ist ein beliebter Drehort für Kino- und Fernsehproduktionen, teilt das Presseamt der Stadt mit. Das Amt Bürgerdienste ist dabei Ansprechpartner für Drehanfragen. Im vergangenen Jahr fiel an 75 Drehtagen für 40 Produktionen an Bonner Schauplätzen die Klappe. Für das Kinodrama „Das schönste Paar“ wurde zum Beispiel eine Verfolgungsszene in Tannenbusch gedreht. Für den Spielfilm „Traum vom Ozean“ filmte ein Team in der Stiftsgarage und erst vor Kurzem in der ehemaligen indonesischen Botschaft an der Bernkasteler Straße. Wer genau hinsah, entdeckte dort tagelang vor dem Zaun ein Polizeiwachhäuschen mit zerschossener Scheibe – das war nicht echt.

Emma Rothner und Leo Leike werden sich im Villenviertel nun noch einige E-Mails schreiben. Dann sieht es schon bald wieder so aus, als wäre nichts gewesen. Sie kommen aber zurück nach Bad Godesberg: auf die Leinwand im Kinopolis.

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