Kommentar zur Budenstadt am Moltkeplatz Mutiges Projekt

Meinung | Bad Godesberg · Neben dem Nikolausmarkt wird es ab dem 2. November noch einen Mini-Weihnachtsmarkt geben. Bad Godesberg kann zwei Weihnachtsmärkte vertragen, findet unser Autor.

Der Moltkeplatz ist nicht gerade für seine hohe Aufenthaltsqualität bekannt. An den Markttagen sind Äpfel, Tomaten und Bananen die einzigen Farbtupfer auf dem grauen Asphalt. Fußgänger laufen ansonsten schnell vorbei, statt sich dort gemütlich an den schwarzen Brunnen zu setzen.

Jetzt bieten Geschäftsleute dort statt auf dem Nikolausmarkt Glühwein, gebrannte Mandeln und Bratwurst an. Diesem verlockenden Angebot kann die Stadt nicht widerstehen, denn ihr ist an einer Belebung des Platzes gelegen. Es ist ihr hoch anzurechnen, dass sie die Buden auf 150 Quadratmetern unbürokratisch genehmigt hat - ohne lange Diskussionen und politische Beschlüsse.

Allerdings liegt das Risiko auch allein beim Veranstalter, denn es lässt sich schon als sportlich und mutig bezeichnen, acht Wochen lang jeweils zwölf Stunden am Tag in seiner Bude zu stehen - ausgenommen an Totensonntag und Weihnachten. Es bleibt abzuwarten, wie das ausgefallene Aktionsprogramm mit Zumba, Musik und Wintergrillen angenommen wird und ob die Gäste tatsächlich verweilen - und auch wiederkommen.

Bemerkenswert ist die Bewirtung nach den Feiertagen, wenn die kalten Tage oft erst noch kommen und ein Glühwein am besten schmeckt. Ein solches Angebot sollte es früher einmal im Anschluss an den Bonner Weihnachtsmarkt geben. Es wurde von der Politik abgelehnt.

Dass der Verein Stadtmarketing und der langjährige Nikolausmarktbeschicker Ralf Reifenberg nun beide ihr Ding machen, bedeutet nicht unbedingt eine Konkurrenzsituation: Bad Godesberg kann zwei Weihnachtsmärkte vertragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort