Bad Godesberger Tunnel Mit Tempo 30 in den Süden

BAD GODESBERG · Die Arbeiten, durch die der Bad Godesberger Tunnel (noch) sicherer werden soll, schreiten voran. Am Mittwoch hat die Stadt die rechte Fahrspur in Richtung Süden dicht gemacht. Auf der anderen Spur gilt Tempo 30.

Weil die Röhre erst nach der Rush Hour gesperrt wurde, blieben Verkehrsbehinderungen am Mittwochmorgen aus. Am späten Nachmittag aber bildeten sich bereits lange Staus.

Das Bild bestätigt die Voraussagen der Stadt Bonn: „Wir rechnen mit Verkehrsbehinderungen“, sagt Peter Esch, stellvertretender Leiter des städtischen Tiefbauamts. Der Tunnel sei normalerweise „sehr gut ausgelastet“, und zwar vor allem zwischen 7.30 und 9 Uhr sowie von 15.30 bis 18 Uhr. Rund 30.000 Fahrzeuge fahren pro Tag durch den Tunnel, „der Großteil ist zu den Spitzenzeiten unterwegs“.

Eine Chance, den Staus zu entgehen, haben die Autofahrer eigentlich nicht. Andere Straßen zu nutzen ist laut Esch schwierig. Sowohl der oberirdische Weg durch Bad Godesberg als auch der über die Achse Mittel-, Ubier- und Konstantinstraße sei „nicht leistungsfähig genug“. Soll heißen: Auch dort wird es zu Staus kommen, wenn sich viele für diese Alternativen entscheiden. Wer aber die Möglichkeit hat, außerhalb der Stoßzeiten zu fahren, solle dies tun.

Dass entlang der Baustellen Tempo 30 gilt, trage ebenfalls zu Verzögerungen bei. „Da gilt aber das Prinzip: Sicherheit vor Leistung.“ Denn nur so sei sicheres Arbeiten möglich. Übrigens: Auch wenn Autofahrer keine Arbeiter sehen, heiße das nicht, dass nichts getan wird. „Im Tunnel ist eine Zwischendecke eingezogen. Dort befinden sich Zu- und Abluft. Auch dort wird gearbeitet“, erklärt Esch. Das ginge aber nicht, wenn darunter der normale Verkehr flösse.

Die neuen Sicherheitsbestimmungen müssen umgesetzt werden, die nach den Großbränden in Alpentunneln 1999 und 2005 in Kraft getreten sind. Insgesamt werden 5,3 Millionen Euro investiert, 40 Prozent davon muss die Stadt aufbringen, den Rest übernimmt der Bund.

Im ersten Bauabschnitt, der mit 2,3 Millionen Euro zu Buche schlägt, werden die Fluchtwege mit Hilfe von Kennzeichnungen und Orientierungsleuchten besser gekennzeichnet. Zusätzlich werden sogenannte LED-Markierungselemente installiert, die Zugänge zu den Treppenhäusern besser dargestellt. Außerdem wird es eine neue Lautsprecheranlage geben, damit sich die Autofahrer im Gefahrenfall akustisch in Richtung Ausgang orientieren können.

2013/2014 steht dann der rund drei Millionen Euro teure zweite Bauabschnitt an. Dann wird die Lüftungstechnik auf den neuesten Stand gebracht.

Die Arbeiten

Seit Mittwoch ist die rechte Spur in Richtung Süden gesperrt. Die Stadt rechnet damit, dass die Röhre Mitte Juni wieder freigegeben wird. Dann wird die Ausfahrt des Tunnels zur B9 für rund vier Wochen gesperrt. Ab Mitte Juli sind die Einfahrt an der B 9 sowie die rechte Spur in Richtung Norden dicht.

Diese Arbeiten dauern bis Ende September. Dann startet die Nachrüstung in den Ausfahrten Friesdorf und Heiderhof. Ende November soll alles fertig sein. Bis dahin gilt Tempo 30, auch die Radaranlagen werden dementsprechend umgestellt.

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