Kommentar Mit Recht und Transparenz

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass im Verfahren um den möglichen Umbau des Gebäudekomplexes am Michaelshof Vorschriften missachtet oder verletzt worden sein könnten.

Auch ist im Glauben an die persönliche Redlichkeit der städtischen Mitarbeiter davon auszugehen, dass ihre Informationen gegenüber den Kommunalpolitikern sachlich korrekt waren.

Wenn die bisherige Bearbeitung des Projekts gleichwohl holprig wirkt, könnte das dennoch mit der Art der Präsentation zu tun haben, in der die Fraktionen über den aktuellen Stand der Dinge informiert wurden. So bleibt die Begründung für die Ablehnung der Alternativplanung in den Stellungnahmen aus dem Stadthaus an der Oberfläche. Ebenso bleiben die Politiker im Unklaren darüber, was sich Bauherr und Architekt womöglich bei der ursprünglich vorgelegten Variante gedacht haben.

Auch wenn es vom Gesetz in Fällen wie diesem nicht zwingend vorgesehen ist, den Investor sein Vorhaben öffentlich präsentieren zu lassen, könnte man in einer Stadt, in der die Bürger zum Haushalt befragt werden, durchaus darüber nachdenken. Gerade bei einem Umbau exponierter Gebäude von zentraler städtebaulicher Bedeutung wie jenem Bau am Michaelshof könnte eine öffentliche Debatte auch Impulse setzen. Wenn die Verwaltung am Ende entscheidet, wäre sie somit nicht mehr wie bisher nur von Vernunft und Recht, sondern auch von der Transparenz getrieben.

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