Pilotprojekt zur Adventszeit Mehr Licht für Bad Godesberg

Bad Godesberg · Die Stadtwerke Bonn lassen über ein Pachtsystem Fassaden in Bad Godesberg erstrahlen. Hauseigentümer sind zufrieden, und die Ausweitung auf ganz Bonn ist bereits in Planung.

 Die Villa Godesberg erstrahlt: Friederike Sträter ist vom Beleuchtungskonzept begeistert.

Die Villa Godesberg erstrahlt: Friederike Sträter ist vom Beleuchtungskonzept begeistert.

Foto: Dennis Sennekamp

Es war einmal die Glühbirne: Die hatte schnell mal 100 Watt, um damit ein Zimmer ausreichend hell zu beleuchten. Wer damit seinen Garten ins richtige Licht gesetzt hat, benötigte mitunter bis zu 500 Watt. Das hat im Prinzip ausgedient. Denn nach den Halogenlämpchen gibt es heutzutage winzige LED-Chips, die nur noch wenig Strom fressen – die Basis für das neue Projekt „BonnPlus Licht“ der Stadtwerke Bonn Energie und Wasser (SWB), das unter dem Motto „Bad Godesberg. Ganz schön helle!“ im Stadtbezirk an den Start gegangen ist. Wer möchte, kann sich darüber Haus und Garten stimmungsvoll beleuchten lassen.

Der Mehlemer Elektromeister Werner Enzinger schließt einen im Boden versenkbaren Scheinwerfer mit einer Handvoll kreisförmig angeordneter Leuchtdioden an die Steckdose an. Das Licht, das herausschießt, ist so hell, dass es bei Dunkelheit locker die dritte Etage eines Hauses erreicht – bloß nicht direkt reinschauen. Dabei haben die Lampen eine Leistung von gerade mal 7,4 Watt. Da macht es dann nicht so viel aus, wenn sie einige Stunden am Abend brennen.

Enzinger hat als Partner der SWB auch die Villa Godesberg an der Mirbachstraße illuminiert. Hotelinhaberin Friederike Sträter denkt, dass beleuchtete Fassaden nachts eine besondere Ausstrahlung haben. „Wir sind Freunde des Lichts“, sagt sie. Zu ihrem Konzept gehören auch die leuchtenden Kugeln im Vorgarten. Vier weitere Häuser in Lannesdorf und Mehlem sind auch schon mit Strahlern und Lampen bestückt. Es gibt bereits zehn neue Anfragen.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan sagt, dass bald die „schönen Objekte, die wir in Bad Godesberg haben, zur Geltung gebracht werden. Und das auf umweltfreundliche Weise“. Dabei denkt er auch an öffentliche Gebäude. SWB-Chef Peter Weckenbrock: „Wohlbefinden und Klimaschutz müssen kein Widerspruch sein.“

Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke findet, dass das neue Angebot, dass erst nach und nach auf andere Stadtbezirke ausgedehnt werden soll, Bad Godesberg nach vorn bringe. Und: Die Beleuchtung würde nicht nur der Ästhetik, sondern auch der Sicherheit dienen. Sie schaltet sich bei Dämmerung automatisch ein und lässt sich dann über Zeitsteuerung vor dem Schlafengehen auch wieder ausschalten. So funktioniert das Konzept, die ersten Schritte sind kostenlos:

Zunächst kommt auf Bestellung Lichtplaner Enzinger vorbei, der ein aufs Haus individuelles Beleuchtungskonzept entwickelt. Danach werden die Lampen nach Geschmack ausgewählt – entweder funktionale, die günstig ausfallen oder nach Wunsch Designerstücke.

Wird ein Vertrag abgeschlossen, pachtet der Kunde sein Licht für acht Jahre. Dabei muss er dann eine monatliche Gebühr zahlen, die bei etwa 30 Euro im Monat beginnt – nach oben hin offen. Danach gehört die Installation dem Pächter.

Im Pachtpreis sind Wartung und Reinigung der Lampen alle zwei Jahre enthalten. Geht etwas kaputt, wird es kostenlos repariert.

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