Stadthalle in Bad Godesberg Mehr als 4000 Besucher waren bei der fünften Auflage von "bonn gesund"

BAD GODESBERG · Hübsch waren die Hostessen, die am Sonntag am Eingang der "bonn gesund"-Messe in der Stadthalle ihre Handzettel an den Mann brachten. Wie passend, dass ihre Einladungen für eine kostenlose Messung des Testosteronwertes warben. "Dafür muss man sich Blut abnehmen lassen?

 80 Aussteller informierten bei der 5. "bonn gesund"-Messe in der Stadthalle rund um das Thema Gesundheit.

80 Aussteller informierten bei der 5. "bonn gesund"-Messe in der Stadthalle rund um das Thema Gesundheit.

Foto: Ronald Friese

Da dürfte ja mancher Mann umkippen", lachte Tobias Henrich. Mit seinen jungen Jahren dürfte er nicht zur Interessentengruppe gehört haben. "Wir sprechen den älteren Herrn an, der etwa von Schlafproblemen geplagt ist und die Ursache wissen will", erläuterte Brigitte Habitz von der Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit.

Nebenan beriet ein Urologe Unentschlossene, die noch verstohlen zum Blutabnahmezelt herüberblickten. Ein Mitarbeiter maß kurz den Bauchumfang. "Was bei uns an den Muskeln weggeht, sitzt jetzt genau da", so ein Standbesucher scherzhaft. Aber es würden sehr wohl auch jüngere Männer von ihren Frauen geschickt, so Habitz. "Das sind oft Paare, die keine Kinder kriegen.

Vielleicht hilft ihnen unsere Diagnose". Christoph Steinhauer hatte auch dieses Jahr mit 70 Vorträgen und 80 Ausstellern bei freiem Eintritt zur größten Gesundheits-, Wellness und Fitnessmesse der Region in die Stadthalle geladen. "Mit über 4000 Besuchern läuft die Messe so gut wie nie", freute sich Steinhauer.

In den Sälen räkelten sich Interessenten auf Probebetten, die "Schlafen auf höchstem Niveau" versprachen. Andrea Weber vom Saunapark Siebengebirge reichte Riechfläschchen mit vielversprechenden Düften herum. Das Heilzentrum für chinesische Medizin lud zum Wirbelsäulen-Check, Hörgeräte Becker zu entsprechenden Hörtests.

Als Godesberger Anbieter waren unter anderem die Evangelische Frauenhilfe und der Seniorenbetreuungsdienst Home Instead dabei. Unter den über 30 Selbsthilfegruppen standen auch Dorle Durban und Helga Wimmers für die Hilfe für psychisch Kranke Bonn/Rhein-Sieg bereit.

"Wir haben heute schon Fragen von verzweifelten Angehörigen beantwortet, die nun wohl in unserem Gesprächskreis Hilfe finden können", erzählten die Damen. Die Messe sei ein "wunderbarer Treffpunkt", um Kontakte zu knüpfen. Das sah auch Peter Schmitz von der Regionalgruppe Bonn der Deutschen Parkinson Vereinigung so.

Die Betroffenen selbst trauten sich meist nicht an den Stand. "Doch ich erkenne sie gleich an ihren kleinen Tippelschritten. Nein, hier sprechen eher die besorgten Angehörigen vor", so Schmitz. Nebenan informierten sich Messebesucher über eine Lichttherapie aus Finnland, andere probierten den Laufschuh "Wie barfuß". Wieder andere sprachen mit der Borreliose-Expertin Margot Eul. Und dann steckte eine der hübschen Hostessen den Vertretern des starken Geschlechts wieder eine Einladung zur Blutabnahme zu.

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