Fehlende Barrierefreiheit Mehlemer Bahnhof bleibt Streitthema

MEHLEM · Der Bürger Bund Bonn (BBB) drängt darauf, dass die Deutsche Bahn AG sich schnellstmöglich des barrierefreien Ausbaus der Bahnsteige am Mehlemer Bahnhof annimmt.

Die Wählervereinigung wirft dem Unternehmen vor, den Haltepunkt im Bonner Süden zu vernachlässigen. Weniger dramatisch sehen es indes die Grünen.

Hauptkritikpunkt des Bürger Bundes ist der Bahnsteig, an dem die Züge in Richtung Süden halten. "Dieser Bahnsteig ist für mobilitätseingeschränkte Personen nur sehr schwer bis gar nicht zu erreichen", schimpft der Stadtverordnete Marcel Schmitt. Zudem sei die Höhe der dortigen Bahnsteigkanten mit nur rund 38 Zentimetern viel zu niedrig.

Schmitt wirft der Bahn vor, für den Mehlemer Bahnhof wegen der Nähe zum Bonner Hauptbahnhof keinen dringenden Handlungsbedarf zu sehen. Der Bonner Stadtverwaltung wirft Schmitt vor, sich trotz mehrerer politischer Beschlüsse nur halbherzig für die Belange der Bonner Fahrgäste eingesetzt zu haben.

Etwas milder bewerten die Situation die Bad Godesberger Grünen. Deren Sprecher Andreas Falkowski sagt: "Natürlich müssen wir alles daran setzen, dass der barrierefreie Umbau des Bahnhofs Bonn-Mehlem schnellstmöglich in eines der Investitionsprogramme aufgenommen wird. Hierbei hilft die Kritik am OB recht wenig. Wichtiger ist, dass die Bundesregierung die nötigen Mittel aus der ÖPNV-Förderung, deren Fortschreibung aktuell in Berlin ansteht und verhandelt wird, langfristig zur Verfügung stellt".

Skeptisch sieht Falkowski die vom Bürger Bund ins Spiel gebrachte Möglichkeit, die fehlende Barrierefreiheit mittels eines Behelfsbaus aus Holz zu überbrücken. Es sei doch sehr fraglich, so Falkowski, ob die Eisenbahnbetriebsordnung eine solche Behelfslösung überhaupt zulassen würde. "Denn bisher gab es solche Lösungen ja lediglich an Straßenbahn- und Stadtbahnhaltestellen." Falkowski: "Hinzu kommt, dass eine solche Behelfslösung mindestens einen mittleren sechsstelligen Betrag kosten würde".

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