Radreisemesse in Bad Godesberg Masuren ist der Geheimtipp

BAD GODESBERG · In der Stadthalle informieren 100 Aussteller über Trends des Jahres 2017. Mit Knotenpunkten können Radler die Region entdecken. Pedelecs auf dem Vormarsch.

 Ganz schön eng: Die Radreisemesse zog viele Besucher an, die sich in der Stadthalle über die Reisetrends des Jahres informieren wollten.

Ganz schön eng: Die Radreisemesse zog viele Besucher an, die sich in der Stadthalle über die Reisetrends des Jahres informieren wollten.

Foto: Alexander (FM) Grantl

Gut, dass die Fahrräder der Besucher draußen bleiben mussten – auch so war es am Sonntag schon ziemlich eng bei der 19. Bonner Radreisemesse in der Stadthalle Bad Godesberg. Rund 100 Aussteller präsentierten auf der Messe des ADFC Bonn/Rhein-Sieg die Fahrrad-Reisetrends des Jahres 2017.

Einige Standinhaber kamen aus Italien, Polen, Belgien oder Luxemburg. Warum sollte man mit dem Rad ausgerechnet dorthin fahren? „Weil es in Luxemburg einfach schön ist“, sagte Maryse Brandenburger von der Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ. „Das besondere ist die abwechslungsreiche Landschaft – mal ist es hügelig, mal flach.“ Das Radwegenetz würde immer wieder erweitert.

„Besonders in der Eisenerz-Region im Westen sind die Pisten sehr gut ausgebaut“, so Brandenburger. In ländlichen Gegenden könne man zudem gut auf den Straßen fahren, die wenig benutzt würden. Aber auch eine Reise in die Städte des Großherzogtums lohne sich: „In Luxemburg-Stadt gibt es auch einfach sehr viel Geschichte zu sehen.“ Wer lieber den Osten Europas erkunden will, könnte es in Polen versuchen: „Wir haben immer mehr Radwege in immer mehr Gegenden“, erklärte Leszek Bargiel vom polnischen Reisebüro „Wama-Tour“. Besonders empfiehlt er eine Tour durch die Region Masuren: „Hier gibt es zum einen viele neue Radwege, zum anderen wunderschöne Landschaften und viel Geschichte zu sehen.“ Das Gebiet sei leicht hügelig und von vielen Seen durchzogen. Wen es eher in polnische Städte zieht, der sollte sich nach Danzig, Warschau oder Krakau aufmachen, so Bargiels Tipp. „Diese Städte sind problemlos mit dem Fahrrad zu besichtigen. Und das alles zu guten Preisen – noch.“

Die RadRegionRheinland stellt projekt Knotenpunkte vor

Auf der anderen Seite sind Luxemburg und Polen ganz schön weit weg. Dabei gibt es auch im Rheinland noch viel zu sehen, ist sich der Verein RadRegionRheinland sicher. „Bei uns kann man nach Zahlen fahren und die Region so entdecken“, erklärte Marketingreferentin Maria Jung das „Knotenpunktnetz“ des Verbandes. „In der gesamten Region gibt es 340 Knotenpunkte, anhand derer man sich seine Radtour zusammenstellen kann.“ Wer etwa von Punkt 1 nach 2 fährt, radelt von der Bonner Beethovenhalle nach Bornheim. „Aber man kann auch ganz durcheinander fahren“, so Jung. Wem die große Knotenpunkt-Karte zu unhandlich ist, der kann sich auch von der App „QuoRadis“ navigieren lassen, die zudem auf Sehenswürdigkeiten hinweist. Kurz gefragt

Seine eigene Umgebung mit dem Rad zu erkunden – das liegt im Trend, meint Axel Mörer-Funk vom ADFC Bonn/Rhein-Sieg. „Hier stellen heute auch die Regionen Hennef, Much und Ruppichteroth aus“, sagte er. „Denn: Ein Großteil der Bonner Besucher hier ist neugierig, was sich in der Region so getan hat.“ Aber auch Gebiete wie das Münsterland, das Ruhrgebiet oder die Eifel seien für Radfahrer interessant. „Eine neue Entwicklung ist die Kombination mit Wein und Wandern“, so Mörer-Funk. So könne man seine Radtour etwa im Moseltal mit einer Übernachtung im Wellness-Hotel verbinden.

„Und noch einen Megatrend haben wir hier“, sagte Mörer-Funk: Pedelecs. Das sind spezielle Elektrofahrräder, deren elektronischer Antrieb nur dann läuft, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. „Hier wird etwa ein Pedelec ausgestellt, dessen Akku bis zu 120 Kilometer hält.“ Egal, mit welcher Technik, egal ob nach Polen oder in den Hunsrück – mit den vielen Infos von der Radreisemesse werden die Besucher wohl den richtigen Weg für sich finden.

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