Manfred Sieburg als neuen Schulleiter des Bad Godesberger Aloisiuskollegs begrüßt

BAD GODESBERG · Es ist sein vierter Tag am Aloisiuskolleg gewesen, und er stand ganz im Zeichen der herzlichen Begrüßung. Mit einer Festmesse und einem anschließenden Empfang ist Manfred Sieburg am Montag offiziell als neuer Schulleiter eingeführt worden.

 Führungs-Tandem: Rektor Pater Johannes Siebner (rechts) überreicht Schulleiter Manfred Sieburg als Wilkommensgeschenk einen Stich mit dem heiligen Ignatius von Loyola.

Führungs-Tandem: Rektor Pater Johannes Siebner (rechts) überreicht Schulleiter Manfred Sieburg als Wilkommensgeschenk einen Stich mit dem heiligen Ignatius von Loyola.

Foto: Ronald Friese

Dass Rektor Pater Johannes Siebner, seit einem halben Jahr am Ako, die Messe zelebrierte, symbolisierte in gewisser Weise auch ein Ende der Übergangsphase.

Die Hoffnung und Erwartung, dass nach personellen Wechseln und Vakanzen für das Aloisiuskolleg nunmehr eine Phase der Kontinuität anbricht, waren auch den Redebeiträgen deutlich zu entnehmen.

Und auch das Begrüßungsgeschenk, das Siebner in der voll besetzten Pfarrkirche Sankt Marien für den Neuankömmling bereit hielt, zeugt vom Vertrauen in die Kraft des Altbewährten: Der Stich mit dem Motiv von Ignatius von Loyola, dem Mitbegründer des Jesuitenordens, wird fortan Sieburgs Schulleiterbüro schmücken. Gleichwohl rückte Pater Siebner in seiner Predigt die Bedeutung von Traditionen und Gesetzen in Relation zum Umgang mit dem Individuum.

Von einem leitenden Pädagogen, so Siebner an die Festgemeinde, seien klare, verlässliche Regeln ebenso zu erwarten wie der jeweiligen Situation angemessenes Handeln. Wo mit Menschen gearbeitet wird, so Siebner, könne ein starres Regelsystem nicht genügen. Der Festmesse wohnten neben Lehrerkollegium und Schülerschaft auch Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann, Vertreter anderer Schulen sowie Manfred Sieburgs Doktorvater Professor Volker Ladenthin bei.

Bei einem Empfang in der Rotunde seiner neuen Arbeitsstätte nahm Sieburg dann bei Sekt und Suppe die Glückwünsche seitens seiner neuen Kollegen und der Schülervertretung entgegen. "Sie haben mir einen schönen Tag bereitet", sagte der 48-jährige Pädagoge, nachdem Thomas Schönenbroicher, Vertreter des Ako-Lehrerrats und zufällig Kommilitone Sieburgs, die Corona mit einigen mutigen Metaphern erheitert hatte.

So verwarf der Historiker den Vergleich der vergangenen Monate am Ako "trotz aller Verlockungen" mit dem Interregnum im mittelalterlichen Kaiserreich. Zu kompliziert und zu gewagt erscheine es, so Schönenbroicher sinngemäß, am Ako die Rollen für Papst und Kaiser zu verteilen. Der Lehrervertreter appellierte an die Anwesenden, sich nicht auf die Vermittlung der sogenannten Sekundärtugenden zu beschränken, diese vor allem aber auch nicht gänzlich zu vernachlässigen.

"Mit nur einem Balken kann man kein Haus bauen", so Schönenbroicher. Eine Analogie, die Manfred Sieburg in seiner Erwiderung gern aufgriff. Mit Blick in den Dachstuhl des Versammlungsraumes und in den Kreis sagte er: "Ich wäre gern ein Balken im Gerüst und nicht das ganze Gebäude".

Zur Person: So neu Manfred Sieburg am Aloisiuskolleg ist, in der Region ist er tief verwurzelt. Vor 48 Jahren in Bonn geboren, promovierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität bei Professor Volker Ladenthin mit einer Arbeit über den "Erziehungskonsens an katholischen Gymnasien". Zuletzt war der Lehrer für Deutsch, Geschichte und Latein am Collegium Josephinum tätig. Vom Orden der Redemptoristen wechselt er somit nun zu den Jesuiten. Ein Umzug wegen des beruflichen Wechsels bleibt Manfred Sieburg somit erspart: Seit Jahren lebt er mit seiner Frau und den beiden Kindern, einer Tochter (20) und einem Sohn (18), in Wachtberg-Fritzdorf. In der Wachtberger Pfarrgemeinde Sankt Marien ist er Vorsitzender des Pfarrgemeinderats.

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