Soziales Projekt in Bad Godesberg Manche Kunden kommen zum Reden

Bad Godesberg · In der Kleiderkammer an B 9, die zur evangelischen Thomas-Kirchengemeinde gehört, arbeiten 24 ehrenamtliche Helferinnen. Kleiderspenden sollten gut erhalten sein.

 Die evangelische Thomas-Kirchengemeinde hat die Kleiderkammer an der B 9 übernommen: Die Helferinnen um Leiterin Anneke Ahrens (7. von links) sorgen dafür, dass der Laden stets gut bestückt ist.

Die evangelische Thomas-Kirchengemeinde hat die Kleiderkammer an der B 9 übernommen: Die Helferinnen um Leiterin Anneke Ahrens (7. von links) sorgen dafür, dass der Laden stets gut bestückt ist.

Foto: Axel Vogel

„Zu uns kommt jedermann und wir bieten für jeden etwas an“, sagt Anneke Ahrens. Die Sozialpädagogin leitet die Kleiderkammer an der B 9, die seit dem vergangenen Jahr an das Haus der Familie der Evangelischen Thomas-Kirchengemeinde Bad Godesberg angeschlossen ist. 24 Ehrenamtliche arbeiten an zwei Tagen die Woche in der Kleiderkammer.

Sie sichten und sortieren Spenden, platzieren sie auf den Ständern im Laden oder lassen sie anderen Einrichtungen für Hilfsbedürftige zukommen. „Wir sind froh über die vielen Spenden und treuen Spender aus Godesberg und Wachtberg, ohne die unsere Einrichtung nicht möglich wäre. Wir und die Bedürftigen sind auf diese Gaben angewiesen“, sagt Ahrens.

Eine Einrichtung für jedermann bedeute, „dass die Kunden ihre Bedürftigkeit nicht nachweisen müssen“, so Pfarrer Ploch. Die Kleiderkammer sei Teil der diakonischen Gemeinde, es gehe um die Zuwendung zu Menschen in Not.

„Wir verkaufen Kleidung nicht, sondern geben sie gegen einen kleinen Obolus oder manchmal auch kostenlos weiter, wenn sie nicht gegen einen Wert zu verkaufen ist“, sagt Alice Dong, eine der Mitarbeiterinnen. Der Erlös der Kleiderkammer kommt weiteren diakonischen Einrichtungen und sozialen Zwecken zugute.

„An einem Tag arbeiten wir mindestens zu zehnt, um den Anlauf an Kunden gut bewirten und gleichzeitig die vielen Spenden entgegennehmen zu können“, sagt Helferin Angelika Gosemann. Laut Anneke Ahrens wird die Kleiderkammer gut angenommen bei den Godesbergern. „Wir bekommen lobende Rückmeldungen von den Kunden. Manche kommen seit Jahren und sagen, dass sie bei uns immer wieder etwas finden und die Atmosphäre im Laden sehr schätzen.“

"Es geht uns ums Team"

Auf ein kollegiales Miteinander wird ebenso Wert gelegt wie auf eine ruhige und positive Atmosphäre im Ladenlokal. „Es geht uns ums Team, wir unterstützen uns gegenseitig und haben Spaß an dem, was wir tun“, so Gosemann. Sie wollte sich mit einbringen und ist über eine Bekannte an die Kleiderkammer gekommen. Nun hat sie „das Gefühl, abends nach Hause zu gehen und etwas Gutes getan zu haben".

Alice Dong stimmt dem zu. „Wir tun das nicht nur für Andere, sondern auch für uns selbst.“ Viele Kunden kämen nicht nur, um Kleidung zu finden, sondern auch, um in Kontakt zu treten, sich auszutauschen. Laut Regina Uhrig, Leiterin des Hauses der Familie, nehmen sich die Ehrenamtlichen gezielt Zeit für die Arbeit in der Kleiderkammer.

Die Kleiderkammer ist keine Lumpensammelstelle. Spenden werden nach dem Motto „Würden Sie dieses Stück, wenn Sie es sehen, kaufen oder benutzen wollen?“ entgegengenommen. „Wir bitten um gewaschene und gepflegte Kleidung, Tisch- und Bettwäsche, Handtücher oder Vorhänge und um intakte Spielzeuge oder Hausrat“, so Ahrens. Sie seien den Spendern dankbar.

Die Kleiderkammer öffnet Dienstag von 10 bis 17 Uhr und Mittwoch von 15 bis 18.30 Uhr. Sie befindet sich in der Godesberger Allee 6-8. Telefonisch sind die Mitarbeiterinnen erreichbar unter 0157/87 99 10 39.

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