Kurfürstensauna bleibt zu Letzter Rettungsversuch gescheitert

Bad Godesberg · Es war der letzte Versuch, die seit Ende Juli geschlossene Sauna im Kurfürstenbad doch noch zu retten: Zwei Dutzend Nutzerinnen waren am Donnerstagabend in Bademänteln ins Stadthaus gekommen, um den Sportausschuss davon zu überzeugen, die Einrichtung wieder zu öffnen. Vergeblich.

 Mit Transparenten waren die Nutzerinnen ins Stadthaus gekommen, um für die Sauna zu kämpfen. Doch vergeblich.

Mit Transparenten waren die Nutzerinnen ins Stadthaus gekommen, um für die Sauna zu kämpfen. Doch vergeblich.

Foto: Barbara Frommann

Die Schließung habe die Gäste überrumpelt, die Sauna werde nur als Störfaktor gesehen und nicht beworben, weshalb die Besucherzahlen so gering seien, waren Argumente der Befürworterinnen, die am Ende jedoch nicht zogen. Auch das Rettungsmodell wurde vom Tisch gewischt: Kernpunkt desselben war, auf eigenes Saunapersonal zu verzichten und ohnehin anwesende Bademeister zur Kontrolle abzustellen.

Dadurch hätten wie geplant 55.000 Euro gespart werden können, gleichzeitig würden die Einnahmen von 79.000 Euro weiterlaufen. Doch die Argumente liefen ins Leere. Dieses "Mitbetreuungsmodell" funktioniere nicht, so die Stadt, die auf eine von Jahr zu Jahr schlechtere Auslastung verweist: Zuletzt seien nur noch 23 Besucher pro Tag gekommen. Die Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg (SG Wago), die Interesse am Kurfürstenbad hat, wolle keine Sauna betreiben. Inzwischen haben einige der bisherigen Sauna-Stammgäste eine neue Heimat in einer Anlage in Pennenfeld gefunden.

Insofern machte der Sportausschuss - anders noch als die Lokalpolitiker in Bad Godesberg - kurzen Prozess: "Wir können der Verwaltung keine Vorschriften machen, wie sie ihr Personal dafür einsetzt", sagte Ratsherr Alfred Giersberg (CDU) aus Friesdorf. Und schließlich: "Wenn die Sauna so gewinnbringend wäre, hätte sich bestimmt ein Investor finden lassen." Dass er mit CDU, Grünen und FDP gegen den Bürgerantrag der Saunafreunde stimmte, quittierten diese mit Pfiffen und Unmutsrufen. Lediglich die SPD unterstützte das Anliegen: "Zur Bäderlandschaft gehört auch die Sauna, die sich außerdem selbst getragen hat", meinte Gabi Mayer und forderte, erst den Projektbeirat Bäder seine Arbeit machen zu lassen und dann erst über die Sauna zu entscheiden. Vergebliche Liebesmüh.

So erklärte Rolf Beu gestern für die Ratskoalition: Würde die Sauna wieder betrieben, erschwere das den möglichen Weiterbetrieb des Kurfürstenbades in privater Hand oder Vereinshand. Außerdem müsse man mal den Mut finden, unpopuläre Entscheidungen zu treffen.

Für Aufregung hatte die Aussage der Sauna-Kämpferinnen gesorgt, die Wasserkreisläufe von Bad und Sauna seien gar nicht getrennt worden, wie es die Stadt behauptet hatte, sondern diese habe nur das warme Wasser abgestellt. "Es kann ohne Probleme wieder aufgedreht werden." Damit stand Aussage gegen Aussage. Gestern dann noch einmal die Klarstellung der Stadt: "Die Kreisläufe wurden getrennt, so wie wir es gesagt haben", so Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann. Für die Sauna stehe nur noch kaltes Wasser zur Verfügung.

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