Baumaßnahme an der L 123 Kurz gefragt: Biologe Karel Myslivecek-Mohr

Bad Godesberg · Der Biologe Karel Myslivecek-Mohr begleitet die Baumaßnahme an der L 123 für Straßen NRW und erklärt die Konsequenzen für Natur- und Tierwelt.

Welchen Schutzstatus hat das Gebiet, auf dem die Baustelle liegt, und brütet hier tatsächlich der Eisvogel?
Karel Myslivecek-Mohr: Die Baustelle liegt im Landschaftsschutzgebiet. Eine Naturschutzorganisation hatte mir von zwei Eisvögeln berichtet, ich konnte in dem abgerutschten Hang aber bislang nur die Brutröhre eines Vogels ausmachen.

Fühlt sich der Eisvogel jetzt durch die Bauarbeiten gestört?
Myslivecek-Mohr:Das glaub ich nicht. Wenn er ein paar hundert Meter entfernt einen Wurzelteller findet, würde er sich auch dort niederlassen.

Welche Tiere leben hier noch?

Myslivecek-Mohr:Die Gebirgsstelze und die Wasseramsel, wobei aber die Wasseramsel hier schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen wurde. Die Gelege in den Nistkästen unter der Brücke, wo die Bachsohle jetzt saniert wird, waren schon lange Zeit nicht mehr benutzt.Sind Sie ungeachtet des Eingriffs in die Natur mit der Baumaßnahme zufrieden?

Sind Sie ungeachtet des Eingriffs in die Natur mit der Baumaßnahme zufrieden?
Myslivecek-Mohr: Auf jeden Fall, denn ohne den Eingriff wäre immer mehr Erdreich abgerutscht. Das ist zwar in der Natur ein normaler Vorgang, aber es hätte hier zu schweren Schäden etwa an der Straße führen können. Auch ist positiv, dass die Oberflächenentwässerung, die bislang gesondert über ein Rohr an dem Brückenbauwerk vorbei in den Bachgeführt worden war, und die ebenfalls zu dem Hangrutsch beigetragen hatte, jetzt direkt in das Bachbett unter dem Brückenbauwerk geführt wird.“

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