Kommentar zur Situation am Godesberger und Mehlemer Bahnhof Kritik ausgesessen

Meinung · Mal eben mit der Bahn in die Stadt fahren: Was für die meisten Fahrgäste völlig normal ist, stellt Nicole Franke vor unüberwindbare Hürden.

Mit Verspätungen bei der Bahn muss man rechnen. Dass sie allerdings Eineinvierteljahr beträgt, hätte wohl niemand gedacht. So lange mussten die Godesberger zwar nicht auf einen Zug warten, allerdings auf das Ende der Renovierung ihres Bahnhofs. Ursprünglich sollte alles Anfang 2017 fertig sein. Immer wieder wurde der Termin verschoben, oft ohne Erklärung, woran es hakt.

Die Leute schimpften, die Deutsche Bahn hat alles ausgesessen. Es ist einfach nicht zu verstehen, dass monatelang zwei der drei Aufzüge fix und fertig eingebaut sind und nur noch eine Sicherheitsüberprüfung der ersten Fahrt im Wege steht. Nach all den leeren Versprechungen der Bahn grenzt es fast schon an ein Wunder, wenn noch in dieser Woche die beiden Lifte zu den Gleisen in Betrieb genommen werden.

Gehbehinderten, Senioren und Eltern mit Kinderwagen sind diese viel wichtiger, als ein neu gefliester, heller und sauberer Fußgängertunnel. Mittlerweile ist es drei Jahre her, dass mit dem Bau der Behelfstreppe begonnen wurde – Auftakt der gefühlt endlosen Sanierung.

Zum Vergleich: Innerhalb von nur anderthalb Jahren wurde mit der Station „UN-Campus“ an der Museumsmeile gleich ein ganzer Bahnhof samt Unterführung und Rampen gebaut. So wird es Zeit, dass es vorangeht, denn auch der Ria-Maternus-Platz gegenüber wartet auf Verschönerung. Wenn der umgestaltet ist und dort wieder ein Springbrunnen sprudelt, hat Bad Godesberg sicherlich wieder ein neues Aushängeschild.

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