Neubauprojekt An der Kelter in Muffendorf Kritik an zusätzlichen Häusern

MUFFENDORF · Bei den Muffendorfern kommt die Idee, auf dem Areal des ehemaligen Hotels Miramonti an der Straße An der Kelter ein weiteres Doppelhaus sowie zwei Einfamilienhäuser zu bauen, nicht besonders gut an.

 Blick auf die Baustelle von der Straße "An der Kelter": Zur Deutschherrenstraße hin entstehen bereits die beiden Mehrfamilienhäuser.

Blick auf die Baustelle von der Straße "An der Kelter": Zur Deutschherrenstraße hin entstehen bereits die beiden Mehrfamilienhäuser.

Foto: Ronald Friese

Zumindest standen diejenigen, die sich bei der städtischen Informationsveranstaltung über das Projekt informierten, dem Vorhaben mehrheitlich sehr kritisch gegenüber - und machten ihrem Unmut gegenüber Verwaltung, Investor und Architekt Luft.

Wie berichtet, entstehen im vorderen Teil des Grundstücks, zur Deutschherrenstraße hin, zwei Mehrfamilienhäuser. Hinzu kommen zwei bereits genehmigte Doppelhäuser im rückwärtigen Teil. Diesen sollen nun nach Wunsch des Investors - und befürwortet von der Stadt - weitere Gebäude folgen. "Wir wollen den Straßenraum schließen und den Doppelhauscharakter erfüllen", erläuterte Architekt Hanno Lagemann. Außerdem sei die Zahl der Wohneinheiten reduziert worden. Damit habe man den Bedenken Rechnung getragen - ursprünglich seien An der Kelter vier Doppelhäuser geplant gewesen.

Dass eines der beiden Mehrfamilienhäuser an der Deutschherrenstraße aus dem erlaubten Baufeld hinausragt, erklärte er wie folgt: Der Bebauungsplan lasse ein 55 Meter langes Gebäude zu. Die Verwaltung habe aber um luftige Bebauung gebeten. Dem sei man nachgekommen. Und durfte dafür über das Baufeld hinaus bauen.

Nach dem Architekten-Vortrag hielten die Bürger mit ihrer Kritik nicht hinterm Berg. Man sei erstaunt über das Vorhaben, hieß es. "Ich frage mich, welche Wohnqualität dahinter stecken soll", so eine Anliegerin. Die moderne Architektur erinnere eher an Übernachtungsburgen. "Aber junge Familien mit Kindern? Wer möchte denn mit seiner Familie in so einem Haus wohnen?"

Der Charakter des Viertels gehe durch die geplanten Häuser An der Kelter kaputt - und folge damit den neuen Bauten an der Deutschherrrenstraße. Durch die Bebauung mit Staffelgeschossen seien die Gebäude zu hoch, sie muteten drei- oder gar viergeschossig an. "Was ist mit dem Verkehr?", wollte ein Anwesender wissen.

Zwar solle die Straße An der Kelter um einen Meter auf 5,75 Meter verbreitert werden. "Aber wo will man hin? Wo sind Parkplätze? Wo sollen die Kinder spielen?" Dass Carports gebaut würden, die hintereinander gestellt Platz für zwei Wagen pro Haushalt ließen, wollten die Bürger nicht gelten lassen. "Das macht doch niemand. Und selbst wenn: Die Straße ist viel zu schmal, um zu rangieren."

Auch die Grings- und die Elisabeth-Mayer-Straße hielten keinen weiteren Verkehr aus. Schon gar nicht von Baufahrzeugen, sagten die Anlieger. Weitere Bedenken galten der Versiegelung der Flächen ("Was passiert bei Starkregen? Wohin fließt das Wasser ab?"), die sinkende Wohnqualität durch zu massive Bebauung, und die Straßengestaltung.

Die Pläne liegen aus

Bis zum 16. Oktober liegen die Pläne im Stadtplanungsamt, Stadthaus, Berliner Platz 2, Aufzug 2, Etage 8C, aus. Sie können montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr sowie dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr eingesehen werden. Die Bürger können Anregungen und Kritik abgeben. Weitere Infos im Internet unter www.bonn.de /@8215-81. Übrigens: Die Verwaltung gab in der Versammlung an, dass nur dann gebaut werden darf, wenn der Bebauungsplan geändert wird. Darüber entscheidet die Politik.

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