Kommentar Kreativität ist gefragt

Not macht erfinderisch. In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg tauchten erste Ansätze auf, die diese These belegen.

Warum nicht den neuen Personalausweis in der städtischen Bezirksbibliothek im Lindeblock abholen, wenn künftig für manche Menschen der Weg ins zentralisierte Bürgeramt im Bonner Stadthaus zu weit ist? Jetzt ist Kreativität gefragt. Der Bund der Steuerzahler hat insgesamt 500 Spartipps für Kommunen aufgelistet - da sollte man mal reinschauen.

Kurz vor dem offiziellen Amtsantritt richten sich in Godesberg die Hoffnungen auf den neuen Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Der gilt als ehemaliger Ako-Schüler als "einer von uns", ist aber als bisheriger Kämmerer von Königswinter auch ein Mann der Zahlen. Alle Sparbeschlüsse wird er nicht zurücknehmen können, vielleicht aber eine Entscheidung drehen, Stichwort Kammerspiele. Das Theater zu retten, wäre ein positives Signal für die Innenstadt. Zukunftsfähig wird die Spielstätte aber nur, wenn sie sich zugleich als Kommunikations- und Veranstaltungszentrum in einem sich wandelnden Stadtbezirk profiliert.

Der Sanierungsstau an öffentlichen Gebäuden ist gigantisch - im Godesberger Bezirksrathaus kündigt sich zum Beispiel gerade ein neues Brandschutzproblem an. Auch hier ist Abwarten - wie von der Verwaltung jüngst in Sachen Freibadgastronomie Rüngsdorf vorgeschlagen - die schlechteste Lösung. Leerstand und Verfall sorgen dafür, dass das städtische Vermögen weiter schrumpft. Deshalb müssen nicht nur klare Sparziele, sondern auch Investitionen her.

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