Frederik Schauhoff als Solist in Carmina Burana Konzert mit Bonner Starbariton

Bonn · Er gilt als sehr vielversprechender Bonner Jungsänger: Der Bariton Frederik Schauhoff tritt am Wochenende im Rahmen der 60-Jahr-Feier des Amos-Comenius-Gymnasiums als Solist in Carmina Burana auf. Der 24-Jährige ist unter anderem mehrfacher Bundespreisträger bei Jugend musiziert. Mit dem Sänger sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

Sie sind am Wochenende Solobariton in der Amos-Festaufführung der "Carmina Burana". Wie läuft das Projekt an Ihrer Ex-Schule?

Frederik Schauhoff: Meine ehemaligen Lehrer Christiane Koban-Müller und Heinz Kost haben zum großen Amos-Jubiläum den Chor und das Orchester zum Carl-Orff-Werk wieder einmal gut eingestellt.

Sie haben in Bad Godesberg zu singen begonnen. Wer hat Sie entdeckt? Wer besonders gefördert?

Schauhoff: Natürlich eine ganze Reihe von Menschen: meine erste Lehrerin Irmtraut Griebler und dann Solveig Palm, ohne deren Netzwerk Ludwig van B. ich vermutlich nie zu studieren begonnen hätte, das sind meine ersten Förderer. Später kamen dann Erlöserkirchen-Kantor Christian Frommelt und Thomas Neuhoff, der künstlerische Leiter des Bach-Vereins Köln, dazu, der mir meinen ersten Auftritt in der Kölner Philharmonie ermöglichte.

Genau da hat Ihnen der Kölner Stadt-Anzeiger ein "schlichtweg sensationelles Debüt" bescheinigt. Hebt man da nicht ab als Jungsänger?

Schauhoff: Ich denke und hoffe nicht. Natürlich freut man sich über solche Rückmeldungen, aber es bleibt letztendlich doch ein schöner Abend von vielen, und ausruhen kann man sich darauf sowieso nicht.

Bass oder Bariton? Wie charakterisieren Sie selbst Ihre Stimme und Ihre Bühnenpräsenz?

Schauhoff: Ganz klar ein Bariton. Die Verwirrung entsteht öfters, da ich z.B. die bei Bach unter dem Begriff Bass stehenden Partien singe, die aber im Grunde alle den Umfang eines Baritons haben. Meine Charakterisierung möchte ich lieber anderen überlassen.

Bach, Donizetti, Orff? Was singen Sie am liebsten?

Schauhoff: Auch hier bin ich sehr froh über die Vielfalt. Ich singe alle drei Sparten - die Oper, das Konzertrepertoire und Kunstlieder - gleich gerne und hoffe, mich nie entscheiden zu müssen.

Wie geht es weiter?

Schauhoff: Ich studiere nach meinem Bachelorabschluss in diesem Sommer an der Musikhochschule Köln hoffentlich den Master an selber Stelle weiter und versuche dann meinen Weg zu finden.

Und was ist Ihr Traum?

Schauhoff: Auf Grund der derzeitigen kulturellen Lage: überhaupt vom Singen leben und eine Familie gründen zu können. Es wäre allerdings gelogen, wenn ich bestreiten würde, dass man nicht auch seine großen Träume hat.

Zur Person

Frederik Schauhoff, geboren 1991 in Bonn, machte am Amos-Comenius-Gymnasium Abitur, ist mehrfacher Bundespreisträger bei "Jugend musiziert" sowie Stipendiat des Richard-Wagner-Verbands. Er studiert seit 2011 bei Professorin Lioba Braun an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und tritt in allen Musiksparten auf: in Kirchen, beim Beethovenfest Bonn, der Tonhalle Düsseldorf, der Kölner Philharmonie oder im Bach-Saal Köthen.

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