Marktplatz Kompromiss in Mehlem verhindert Kahlschlag

Mehlem · Die Verwaltung informiert vor Ort Bürger über die Umgestaltung des Mehlemer Marktplatzes. Sieben Bäume werden gefällt. Sie werden durch pflegeleichten Ahorn ersetzt.

 Die Bürger sind mit dem Gestaltungskonzept für den Mehlemer Marktplatz weitgehend zufrieden.

Die Bürger sind mit dem Gestaltungskonzept für den Mehlemer Marktplatz weitgehend zufrieden.

Foto: Friese

Manuel Mayer vom Stadtplanungsamt präsentierte den Bürgern am Dienstagabend die wichtigsten Ergebnisse einer Kompromisslösung für die Umgestaltung des Platzes: Die sieben Gleditschien, auch Lederhülsenbäume genannt, die hoch gewachsen vor dem Gebäude der Sparkasse am Mehlemer Marktplatz stehen, kommen weg. Ersetzt werden sie Anfang nächsten Jahres durch drei Ahornbäume.

Rund um die neuen, pflegeleichten Ahornbäume werden die Beete erweitert, insgesamt vier Parkplätze werden deshalb künftig wegfallen. Für die restlichen vier Gleditschien wird es in Mehlem Ersatzpflanzungen geben. „Es handelt sich um einen Kompromiss, nicht um einen Kahlschlag“, erläuterte Mayer.

Dass die Pflanzung der Lederhülsenbäume bereits vor 20 Jahren nicht sonderlich weitsichtig gewesen sei, bemängelte ein Bürger, der namentlich nicht genannt werden wollte. Heute gilt bei den Maßnahmen, die Bäume und Beeten betreffen, dass es besonders pflegeleicht zugehen soll und keine Schäden, zum Beispiel durch herabfallende Äste von den Bäumen, zu erwarten sind.

Kostenschätzung von 84.000 Euro

Deshalb liefen alle Vorschläge einer Bürgerin, doch bitte Platanen oder Ebereschen zu pflanzen, ins Leere. „Platanen werden doppelt so hoch wie die Lederhülsenbäume und von den Ebereschen fallen die Beeren auf die parkenden Autos“, so Peter Kießling vom Amt für Stadtgrün.

Der Marktplatz soll laut Verwaltung für rund 84 000 Euro saniert und verschönert werden. Im Rahmen der Platzsanierung soll das Klinkerpflaster ausgebessert werden, das Baumbeet an der Mainzer Straße vergrößert, dessen Einfassung saniert und mit neuen Sitzauflagen versehen werden. Für den Kreuzungsbereich Mainzer Straße/Meckenheimer Straße/Siegfriedstraße sind neue Fahrradständer, Mülleimer, Bänke und Schautafeln geplant. Und die Telefonzelle soll, wenn es nach dem einhelligen Willen der Bürger geht, am besten ganz verschwinden.

Den mit den Maßnahmen verbunden Wegfall von vier Parkplätzen kritisierte Einzelhändler Lutz Reifferscheid. Schließlich müsse man auch an den Handel im Ort denken, und viele Kunden würden immer über zu wenig Parkplätze schimpfen.

Ein Platz für die Bürger

Christoph Schäfer bemängelte darüber hinaus die viel zu engen Parkbuchten und erinnerte daran, dass es sich um einen Marktplatz und nicht um den Dorfplatz handele, „der ja im Oberdorf liegt. Hier auf dem Marktplatz verweilt doch keiner“, so Schäfer.

„Um was es sich an dieser Stelle genau handelt, ist in Mehlem eine ewige Diskussion“, merkte der Mehlemer SPD-Ratsherr Helmut Redeker an. Für Walter Omsels, Vorsitzender des Mehlemer Ortsausschusses, handelt es sich beim Marktplatz um einen „Dreiklang“ aus einem Platz für die Bürger, einem Marktplatz für die Händler und einem Parkplatz für die Autofahrer. Insgesamt zeigte sich Omsels mit der Präsentation zufrieden: „Die Stadt ist weitgehend unseren Vorschlägen gefolgt.“

Als flankierende Maßnahme ist außerdem vorgesehen, am Fußweg entlang des Mehlemer Baches zusätzliche Leuchtenmasten aufzustellen, um die Verbindung zwischen Mainzer Straße und Dorfplatz bei Dunkelheit besser auszuleuchten. Diese Maßnahme erntete ungeteilte Zustimmung.

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