Trio spielen für die Bürgerstiftung Kino für die Ohren

BAD GODESBERG · Den Klarinettisten Paul Meyer und Pianist Eric Le Sage verbindet bereits seit Jahrzehnten eine enge musikalische Partnerschaft und Freundschaft. Für ihr aktuelles Kammermusikprojekt haben sie den jungen deutschen Cellisten Julian Steckel hinzugezogen, der längst selbst ein weltweit gefragter Solist und Kammermusikpartner ist.

Seine Tour eröffnete das Trio nun mit einem Benefizkonzert in St. Hildegard zugunsten der Jugendarbeit der Bürgerstiftung Rheinviertel in Bad Godesberg. Meyer, Steckel und Le Sage begannen den Abend mit Beethovens "Gassenhauer-Trio". Die Musiker überzeugten mit besonders ausgeglichenem Klang zwischen den Instrumenten und traumwandlerisch sicherem Zusammenspiel. Traumhaft gerieten auch die Kantilenen in Cello und Klarinette im zweiten Satz, wobei Meyer und Steckel gerade mit den ganz leisen Tönen faszinierten. Verschmitzt und mit einem brillanten Le Sage endete das Gassenhauer-Trio mit dem Finalsatz, dessen Thema dem Werk seinen Beinamen gab. Mit Gabriel Faurés Trio d-Moll entführten die drei Musiker in die höchst ausdrucksstarke französische Musik des Fin de Siècle. Hier begeisterten sie mit virtuosem Spiel, Ausdrucksstärke und organischer Dynamik.

Nach der Pause begannen Meyer, Steckel und Le Sage entgegen dem Programm mit Brahms? Trio op. 114, was sich noch als gute Entscheidung herausstellen sollte. Denn nach dem perfekten Brahms-Trio folgte mit Nino Rotas Trio ein "Rausschmeißer". Kontrastreich und furios begann das Werk. Nach dem ebenfalls sehr anspruchsvollen Andante beendeten die Musiker mit einem Allegrissimo, das wohl jeden an Rotas Filmmusiken denken ließ. Mit viel Humor spielten sich die Musiker in rasendem Tempo gegenseitig die Bälle zu, wobei Le Sage, der nicht einen Moment zum Verschnaufen hatte, die treibende Kraft darstellte. Großer Applaus.

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